Der Kölner Energieversorger Rheinenergie baut an einem seiner Heizkraftwerke einen großen Fernwärmespeicher. Er kann Heizwasser aufnehmen und es flexibel in das angeschlossene Fernwärmenetz abgeben, wie das Unternehmen am Montag in Köln mitteilte. Mit dem Speicher will Rheinenergie Verbrauchsspitzen ausgleichen. Außerdem rechnet das Unternehmen mit Brennstoff-Einsparungen durch einen verbesserten Einsatz der drei Aggregate des Heizkraftwerks.
Der Speicher ist 23 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 13 Metern. Er kann rund 3000 Kubikmeter Wasser fassen, das bis zu 95 Grad heiß ist. Die Isolierung ist 30 bis 40 Zentimeter dick. Die Inbetriebnahme ist für das kommende Frühjahr geplant. Über das Investitionsvolumen machte Rheinenergie keine Angaben.
Am Speicherstandort ist außerdem eine Solarthermie-Anlage geplant. Die vor allem mittags aus Sonnenlicht gewonnene Wärme soll mit Hilfe des Speichers zeitversetzt in das Fernwärmenetz fließen. «Wir werden die Rolle der Fernwärme in Zukunft deutlich stärken», erklärte Vorstandschef Andreas Feicht. Dazu werde Rheinenergie das Netz ausbauen und die Erzeugung durch den Einsatz von Großwärmepumpen dekarbonisieren. Aktuell hat das Kölner Fernwärmenetz eine Länge von 380 Kilometern. Bis 2035 will Rheinenergie bei der Wärmeversorgung ohne fossile Energieträger auskommen.
Auch andere Energieversorger betreiben Wärmespeicher. So nutzen etwa die Stadtwerke Münster im Hafen einen Wärmespeicher mit insgesamt 8000 Kubikmeter Fassungsvermögen. Dort gibt es außerdem eine Art Tauchsieder. Gibt es ein Stromangebot aus erneuerbaren Energien, wird damit Wasser im Speicher erhitzt.