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Fernis in der Standortpolitik für einige Umdenken in Gemeinden

Rheinland-Pfalz hat sich zuletzt über Unternehmensansiedlungen und Standorterweiterungen gefreut. FDP-Fraktionschef Fernis erkennt noch mehr Potenzial, Ministerpräs. Schweitzer lobt die kurzen Distanzen.

- Fernis in der Standortpolitik für einige Umdenken in Gemeinden

**Für weiteren Erfolg bei der Ansiedlung neuer Unternehmen in Rheinland-Pfalz ist laut FDP-Fraktionschef Philipp Fernis eine Reduzierung der Bürokratie und verantwortungsvolle lokale Aktion notwendig. Entscheidend ist, ob Land für Unternehmen zur Verfügung steht, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Hier tragen die Gemeinden eine hohe Verantwortung." Manchmal erfordert dies eine andere Denkweise.

Gemeinderäte entscheiden manchmal noch gegen die Schaffung von Industriegebieten. "Ja, das bedeutet möglicherweise zusätzlichen Verkehr", sagte Fernis. Industriegebäude sind nicht immer schön. "Nur die Zukunft wird aus der Wirtschaft gemacht, das ist die Wirbelsäule. Das kann man den Einheimischen ins Gedächtnis rufen, dass dies kein Thema nur für Parlamentsreden ist, sondern ein Thema, das in lokaler Verantwortung praktisch angegangen werden muss."

Von Eli Lilly bis Abbvie

Kürzlich hat die Entscheidung des US-Pharmakonzerns Eli Lilly, eine neue Produktionsstätte in Alzey für rund 2,3 Milliarden Euro zu errichten, bundesweit Aufsehen erregt. Der bereits in Ludwigshafen ansässige US-Pharmakonzern Abbvie möchte bis 2027 ein neues Forschungs- und Entwicklungsgebäude in der zweitgrößten Stadt Rheinland-Pfalz in Betrieb nehmen, was rund 150 Millionen Euro kosten wird. Darüber hinaus könnte in den nächsten Jahren ein großes Rechenzentrum in Rheinhessen-Nierstein entstehen, was zumindest von der japanischen Telekommunikationsfirma Nippon Telegraph and Telephone (NTT) geplant ist.

Die Planungshoheit für Industriegebiete liegt auf lokaler Ebene, sagte Fernis. Der Staat muss sie unterstützen. "Das Thema Flächen wird wieder aufgegriffen, weil es von zentraler Bedeutung ist", sagte der Liberale mit Blick auf die verbleibenden Aufgaben der Ampelkoalition für die restliche Legislaturperiode. Der Benchmark, also der Standard, an dem Gemeinden gemessen werden sollten, sollte sein, wie es in Alzey mit Eli Lilly gelaufen ist. Dort war nach Beginn der Gespräche der Spatenstich für den neuen Standort innerhalb eines Jahres möglich.

Schweitzer sieht Geschwindigkeitsvorteil durch kurze Kommunikationswege

"Die Reduzierung der Bürokratie bleibt eine zentrale Aufgabe", sagte Fernis. "Das ist immer ein harter Brocken, weil kein Beamter je gesagt hat: 'Lasst uns die Unternehmen ärgern.'" Hinter jeder Bürokratie steckt ein ehrenwertes Ziel. Neue Technologien könnten helfen, die Bürokratie für alle Beteiligten bewältigbar zu machen. "Die Chancen, Dinge mit künstlicher Intelligenz zu vereinfachen, ohne die Standards zu senken, sind riesig", sagte Fernis. "Wir sollten und müssen sie nutzen."

Rheinland-Pfalz kann in der Standortkonkurrenz mit anderen Standorten punkten, indem es kurze Kommunikationswege bietet, sagt der neue Ministerpräsident Alexander Schweitzer. "Was von wirtschaftlichen Entscheider*innen durchweg gelobt wird, ist, dass wir ein Land der kurzen Distanzen sind", sagte der Sozialdemokrat der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Dass wir ein Land sind, wo man schnell an einen Tisch kommt." So können Ansiedlungen oder eine Erweiterung eines Standorts vergleichsweise schnell organisiert und umgesetzt werden.

"Dass wir kürzlich Ansiedlungs-erfolge hatten, hat damit zu tun, dass man sehr schnell an den Tisch mit Verantwortlichen in Rheinland-Pfalz kommen kann, was ein Vorteil für Entscheider*innen in großen Unternehmen, insbesondere internationalen Konzernen, ist." Dafür zählt, wie schnell Pläne realisiert werden können und wie schnell Investitionen in die eigene Kasse zurückfließen. "Wir sind offensichtlich ein Standort, der einen guten Ruf hat", sagte er mit Blick auf die jüngsten Erfolge.

Die Entscheidung von Eli Lilly, eine neue Produktionsstätte in Alzey zu errichten, ist ein Beispiel für erfolgreiche industrielle Entwicklung in Rheinland-Pfalz. Um mehr Unternehmen wie Eli Lilly dazu zu bringen, in die Region zu investieren, ist es für Gemeinden wichtig, ihre Prozesse zu straffen und proaktive Schritte in der Planung und Entwicklung von Industriegebieten zu unternehmen.

Darüber hinaus verdeutlichen die bevorstehende Inbetriebnahme eines neuen Forschungs- und Entwicklungsgebäudes von Abbvie in Ludwigshafen sowie mögliche Pläne für ein großes Rechenzentrum von Nippon Telegraph and Telephone in Nierstein das Potenzial für weiteres Wachstum und Investitionen in der Industrie von Rheinland-Pfalz.

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