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FDP-Fraktionschef: Deutsche Energiepolitik immer heuchlerischer

Braunkohlekraftwerk
Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen eines Braunkohlekraftwerks.

Christopher Vogt, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Kieler Landtag, hat die deutsche Energiepolitik scharf kritisiert. „Ich finde unsere Energiepolitik zunehmend unehrlich“, sagte Vogt am Dienstag. Atomkraftwerke durch Kohlekraftwerke zu ersetzen, sei klimapolitisch “völliger Wahnsinn”. In einem am Mittwoch begonnenen Antrag an den Landtag forderte die FDP eine Verlängerung der Laufzeit der drei verbleibenden deutschen Atomkraftwerke über den 15. April hinaus. Auch über eine Wiederinbetriebnahme des stillgelegten Kraftwerks Brokdorf soll laut Vogt nachgedacht werden. Aber das ist nicht der Punkt.

Nach einer maßgeblichen Stellungnahme von Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD) hat die Bundesregierung entschieden, dass die verbleibenden drei Kernkraftwerke bis Mitte April weiterlaufen sollen. Danach soll die Nutzung der Atomkraft in Deutschland beendet sein.

Atomkraftwerke aus politischen Gründen zu schließen und Kohlekraftwerke wieder hochzufahren, wäre verheerend, sagte Vogt. „Bei der Stromstruktur werden wir noch schmutziger als bisher.“ Bundesminister Robert Harbeck (Grüne) ist auf dem falschen Weg. Der Landtag wird das Thema am Freitag aufgreifen. Auch Bundeskanzler Daniel Günther (CDU) sprach sich für eine Verlängerung der Nutzungsdauer aus.

Vogt plädiert wie sein grüner Kollege Lasse Petersdotter für eine öffentliche Diskussion über die mögliche Versenkung von Kohlendioxid unter der Nordsee weit draußen auf hoher See. Im vergangenen Juni hatte der Landtag den Einsatz der CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage – Abtrennung und Speicherung von Kohlendioxid) in Schleswig-Holstein einstimmig abgelehnt. Peter Stott sagte, die Entscheidung gelte weiterhin. Das Wichtigste ist, CO2-Emissionen zu reduzieren und zu vermeiden. Aber das Dilemma der Restemissionen bleibt. Bundeskanzler Günther hat angedeutet, dass er CCS jenseits der 12-Meilen-Zone offen gegenübersteht. „Wir stehen immer für Diskussionen zur Verfügung“, sagte Petesdotter. Allerdings ist CCS energieintensiv und teuer. Darüber hinaus müssen die ökologischen Folgen gründlich untersucht werden. Außerdem muss man sehr aufpassen, dass man die Nordsee nicht in eine Deponie verwandelt. Auch der Landtag wird am Freitag über den Komplex beraten.

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