Zwei Länder, vier Orte, ein Gesamttitel: Bei den Vierbergmeisterschaften Anfang des Jahres haben die Skispringer einmal mehr um Prestige und einen der wichtigsten Titel ihres Sports gekämpft.
Seit dem Sieg von Sven Hannawald vor 21 Jahren wartet der Deutsche Skiverband (DSV) auf den Gesamterfolg. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den vier Akten des Spektakels von Schanzen:
Wer ist der Favorit des Champions?
Am beliebtesten ist Polen. Davide Kubach führt in dieser Saison die Gesamtwertung mit vier Siegen in acht Einzelwettkämpfen im Weltcup an. Der 32-Jährige gewann 2019/20 den Turniertitel. Hinter Kubach hatten auch die Slowenin Anzela Nisek, der Österreicher Stefan Kraft und die Norwegerin Halvo Egna Granelud gute Chancen. Alle drei waren in dieser Saison auf einem sehr hohen Niveau und konnten jeweils mindestens einen Sieg feiern.
Der Vorjahressieger, der Japaner Ryoyu Kobayashi, sucht diesen Winter noch nach Form. Der 26-Jährige gehört nicht zu den Top-Anwärtern.
Wie stehen die Chancen der Deutschen?
Schlimmer als in den Vorjahren. DSV-Adler ist noch nicht in Bestform. Carl Geiger, der in Titisee-Neustadt Dritter wurde, stand als erster Deutscher nach einem Einzelrennen in dieser Saison auf dem Podium. Der Oberstdorfer kehrte im vergangenen Jahr als Weltmeister in seine Heimat zurück und wurde diesmal Siebter im Team von Bundestrainer Stefan Hoengage als bester Spieler.
Der österreichische Trainer sah das pragmatisch: „Wir sind in Bestform auf Tour gegangen, im Gelben Trikot, mit zwei Topspielern, aber keiner hat gewonnen“, sagte er. Horngacher findet den diesjährigen Startplatz gar nicht so schlecht. Sein Team konzentriert sich auf „Arbeitsmodelle“. Der deutsche Sieg war dennoch eine Überraschung.
Was bekommt der Gewinner?
Das Preisgeld ist vor der letzten Tour deutlich gestiegen. Der Tour-Gewinner erhält CHF 100.000 (ca. EUR 100.400). Hinzu kommt in den Einzelwettkämpfen noch der vom Internationalen Skiverband und dem Internationalen Skiverband eingesetzte Weltcup-Bonus, der gestaffelt an die besten 30 Athleten jedes Wettkampfes verteilt wird. Das Preisgeld für die Qualifikation am Tag vor dem eigentlichen Wettkampf beträgt 3.000 Franken (ca. 3.010 Euro). Der Sieger der Meisterschaft erhält außerdem den begehrten Goldenen Adler als Trophäe.
Wann wird es eine Damentour geben?
Noch nicht sicher. Eigentlich sollte es in der kommenden Saison erstmals stattfinden – darauf einigten sich der DSV und der Österreichische Skiverband (ÖSV) im April mit der Fis. Es passiert jedoch nichts.
ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober sagte kürzlich, die Tour der Damen werde nicht vor 2024/25 stattfinden. Derzeit „sind viele Faktoren zu berücksichtigen und ein früher Rollout ist nicht zulässig“. Auch in diesem Jahr nahm das Springerteam wieder an der Neujahrstournee teil. Diesmal werden vier Spiele ausgetragen, jeweils zwei in Villach/Österreich und Lubno/Slowenien.
Wo kann ich mir das Spiel ansehen?
Auch in diesem Jahr teilen sich ARD und ZDF die Tournee und gehen wieder auf Sendung. Das ZDF startet am 29. Dezember in Oberstdorf und am 6. Januar in Bischofshofen. Drei Tage später übertrug die ARD das Neujahrsspiel und das Spiel im Innsbrucker Bergisel. Alle Spiele sind auf Eurosport verfügbar. Die Qualifikation am Tag vor dem Spiel wird auch von den jeweiligen Radiosendern übertragen. Schließtage sind für den 30. Dezember und den 2. Januar vorgesehen.