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Farmer’s President: „Lebensmittel gehören nicht in den Müll“

Lebensmittel
Weggeworfene Lebensmittel liegen in einer Mülltonne.

Henrik Wendorff, Präsident des Brandenburgischen Bauernverbandes, hat zu größeren Anstrengungen gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln aufgerufen. „Lebensmittel gehören überhaupt nicht in den Müll“, sagte er am Freitag der dpa im Vorfeld der Landwirtschaftsmesse Grüne Woche in Berlin. „Das ein oder andere Ding in der Grünen Tonne sollte da nicht sein.“ Wendorff sagte, das Ziel müsse sein, dass wiederverwertbare Lebensmittel nicht zuerst in der Tonne landen.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) wollen dafür sorgen, dass niemand dafür bestraft wird, dass er noch essbare Lebensmittel aus Müllcontainern holt.

Bauernvorsitzender Wendorff sagte, es sei sinnvoll, Lebensmittelqualitätsstandards und Mindesthaltbarkeitsdaten zu diskutieren. «Sind die ganzen Güte- und Zutatenkennzeichnungen wirklich nötig? » Es ist fraglich, ob es wirklich notwendig ist, die Größe von Kartoffeln in Zentimetern zu messen, bevor entschieden wird, welche Kartoffeln zu welcher Qualitätskategorie gehören.

Deutschland hat immer wieder kritisiert, dass die ästhetischen Anforderungen an Obst und Gemüse auch zur Vernichtung von Lebensmitteln geführt haben. Nur weil die Haltbarkeit abgelaufen ist, heißt das nicht, dass das Lebensmittel nicht mehr zum Verzehr geeignet ist.

Angebot und Nachfrage im Handel sollten so gesteuert werden, dass „vielleicht das Gemüseregal leer ist“, bevor das Gemüse nach der Schicht verkauft und weggeworfen wird (…)», sagt Wendorff. Aber die Landwirte selbst werden aufgefordert, Ernte- und Transportverluste zu reduzieren.

Jeder Verbraucher in Deutschland wirft laut Bundeslandwirtschaftsministerium durchschnittlich 78 Kilogramm pro Jahr weg. Das sind 59 % der Lebensmittelabfälle. Demnach entstehen 7 % der Lebensmittelabfälle im Handel, beispielsweise weil Großbestellungen nicht vollständig abverkauft werden.

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