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Fachleute meinen, dass Berlin einen verstärkten Hitzeschutz braucht.

In Deutschland stellt die Hitze eine potenzielle Gefahr dar, die manchmal übersehen wird. Eine in Berlin ansässige Organisation warnt davor, diese Risiken zu ignorieren und plädiert für eine stärkere Sensibilisierung.

Martin Herrmann, Vorsitzender der Klima- und Gesundheitsallianz (KLUG), spricht bei der...
Martin Herrmann, Vorsitzender der Klima- und Gesundheitsallianz (KLUG), spricht bei der Presseveranstaltung.

"Umweltfragen: Die globale Erwärmung und ihre Folgen" - Fachleute meinen, dass Berlin einen verstärkten Hitzeschutz braucht.

Experten fordern verstärkte Maßnahmen zur Abwehr der Auswirkungen von Hitze in Berlin an, da Todesfälle wie die 106 im Jahr 2023 weiter ansteigen. Präsident der Berliner Ärztekammer, Peter Bobbert, gab am Freitag eine ernste Warnung vor dem Einfluss der Hitze auf das Leben. Die Wahrscheinlichkeit von mehr "heißen Tagen" verschärft die Situation. Um die Bedrohung durch Hitze-bedingte Todesfälle zu mindern, will die Berliner Hitze-Schutz-Allianz, die aus der Ärztekammer und etwa 20 weiteren Organisationen besteht, diese Gefahren abmildern. Nach Bobbert sind "heatbedingte Todesfälle unnötig".

Ein Sommerlang-Kampagne umfasst den Informationsaustausch über die Gefahren von Hitzewellen durch verschiedene Kanäle. In den kommenden Wochen werden 75.000 Flugblätter mit Strategien zum Umgang mit Hitze verteilt, während Werbung auf den U- und S-Bahnen geplant ist, basierend auf den Plänen der Gesundheitsverwaltung. Die Kampagne wird etwa 70.000 Euro kosten.

Empfindliche Personen wie Obdachlose, müssen während Hitzewellen oft große Unbehagen erleiden. Bobbert betonte die Notwendigkeit, mehr Aufmerksamkeit für diese Bevölkerungsgruppe zu richten, und fügte hinzu, dass grundlegende Ratschläge, wie Trinken und das Vermeiden von direkter Sonneneinstrahlung, unabdingbar seien.

Ina Czyborra, Gesundheitssenatorin (SPD), betonte die Notwendigkeit, dass die Bevölkerung von Berlin besser auf Sommerhitze vorbereitet ist. "Unser Stadt muss besser auf Sommerhitze vorbereitet sein", sagte sie. Mit wachsender Einsicht in die möglichen Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit hat das Berliner Senat beschlossen, bis 2025 ein landesweites Hitze-Aktionsplan zu verabschieden. Die Hitzeabwehr umfasst alle Senatsdepartements.

Neben Krankenhäusern und Pflegeheimen entwickeln Einzelheizschutzpläne auch Apotheken. Per Kleist, stellvertretender Vertreter der Berliner Feuerwehr, betonte die zunehmende Notwendigkeit, sich auf einen Anstieg von Extremhitzeperioden vorzubereiten. Die Belastung der Feuerwehren während Hitzewellen hängt stark von der Wirksamkeit präventiver Maßnahmen ab.

Bobbert betonte, dass Hitze nicht nur für Patienten und Mitarbeiter in Gesundheitsanstalten ein Problem ist. Auch Ärztepraxen, Kliniken und Apotheken müssen Hitze-Schutz-Politiken übernehmen.

Martin Herrmann, Geschäftsführer der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit, betonte die Bedeutung, dass die Allgemeinbevölkerung "hitzeweis" wird und die Verbindung zwischen Hitzeabwehr und Klimaschutz anerkannt wird. Die beiden Themen können nicht getrennt betrachtet werden.

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