- "Extreme Herausforderung" - Die Wirtschaftsvereinigung sorgt sich
Der Präsident des Arbeitgeberverbands in Rheinland-Pfalz, Johannes Heger, drängt auf schnelle Entlastungen für die Wirtschaft angesichts drohender Unternehmensverlagerungen oder Produktionsverlagerungen. Nach dem Hörensagen von Energieintensivunternehmen wie dem Chemieriesen BASF, die bestimmte Anlagen nicht mehr betreiben, äußerte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Mainz: "Wenn die Akteure der Standortpolitik nicht erkennen, dass sie schnell etwas verbessern müssen, sondern glauben, dass sie sich einfach zurücklehnen können, werden sie eines Besseren belehrt." Global Player treffen Entscheidungen schnell und klar.
Heger warnt vor Verlagerungen oder Investitionsstopps. Mitte Juli hatte BASF bekanntgegeben, die Produktion des Wirkstoffs Glufosinate-ammonium (GA) an seinen Standorten Knapsack und Frankfurt bis Ende des Jahres einzustellen, wegen Kostendruck. Bereits zu Beginn des Jahres hatte BASF den Ausstieg aus mehreren Chemiefabriken in Ludwigshafen angekündigt, darunter eine für Ammoniak und den Kunststoffvorläufer TDI.
Zu den stillgelegten BASF-Anlagen sagte Heger: "Das Verhalten eines sehr großen Unternehmens zeigt, dass sie zwar die Probleme am Standort kommunizieren, aber nur einmal. Beim nächsten Mal kommt die Entscheidung zum Standortverzicht aus der Chefetage."
Währenddessen werden diese Themen auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen thematisiert, bleiben aber untätig. "Was der Mittelstand tut: er hört auf zu investieren." Im Ergebnis hat das denselben Effekt wie ein großes Unternehmen Teile der Produktion ins Ausland verlagert oder ein kleines Unternehmen die nächste Investition verschiebt.
Die hohe Industrie- und Rohstoffquote sowie das hohe Exportverhältnis machen die Situation in Rheinland-Pfalz besonders herausfordernd. Neben hohen Energiekosten gibt es weitere Hürden wie Fachkräftemangel, Forschungsbeschränkungen und übertriebene Bürokratie. Heger betonte auch die Bedeutung der Mobilität in ländlichen Gebieten.
Er kritisierte viele politische Konzepte: "Viele scheinen in Berlin erdacht worden zu sein, aber nicht auf Rheinland-Pfalz zugeschnitten. Wir haben hier kein umfassendes U- und S-Bahn-System." Die Menschen müssen alternative Wege zur Arbeit finden.
Parallel zu diesen Herausforderungen müssen Unternehmen mit künstlicher Intelligenz (KI) umgehen, was noch nicht ausreichend geschieht. "Ich glaube, das konkrete Verständnis fehlt noch", sagte Heger. "Ich will keine einzelnen Unternehmen beschuldigen, dass sie nicht in einem Meeting gesessen haben. Aber wenn es darum geht, was KI tatsächlich bedeutet und wohin sie in ihrem eigenen Unternehmen geht, müssen sie mehr darüber nachdenken."
Heger äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur Bedenken bezüglich Energieintensivunternehmen wie BASF, die Anlagen schließen. "Wenn die Politik nicht schnell handelt, wird sie eines Besseren belehrt." Später kommentierte Heger gegenüber derselben Agentur das Verhalten von BASF bei stillgelegten Anlagen: "Das Verhalten eines großen Unternehmens zeigt, dass Unternehmen ihre Probleme häufiger kommunizieren sollten, um nicht entirely den Standort aufzugeben."