Nach der Ahr-Flut mit vielen beschädigten Steilufern gibt es in dem Flusstal bis heute Zonen mit dem Risiko weiterer Hangrutsche. Diese könnten Häuser und Menschen gefährden. Mithilfe von Luftaufnahmen mit Spezialdrohnen und von Kartierungen vor Ort erstellen Geowissenschaftler der Universität Mainz bessere digitale Geländemodelle des Ahrtals.
Damit wollen die Experten laut dem Mainzer Geologen Frieder Enzmann zeigen, wo bei einem möglichen neuen Ahr-Hochwasser weitere Hangrutsche und Aufstauungen drohen könnten. Die Geländemodelle sollen Kommunen, Behörden und Bürgern helfen, Risikozonen zu entschärfen. Bei der Ahr-Flut im Juli 2021 nach extremem Starkregen kamen mindestens 134 Menschen ums Leben, rund 9000 Gebäude wurden verwüstet sowie Straßen und Brücken zerstört.
Grundsätzlich wächst Enzmann zufolge die Zahl von Rutschungen im Rheinischen Schiefergebirge, zu dem auch das Ahrtal gehört. Dafür gebe es wohl zwei Hauptgründe – immer mehr Bebauung von Flächen sowie die Folgen des Klimawandels, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Bei mehr Versiegelung der Natur könnten Rutschungen mehr Schaden anrichten. Größere Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen infolge des Klimawandels könnten womöglich mehr Gestein an den Hängen lockern und zu Massenbewegungen führen.