- Ex-Schutz-Schutz: Kommunen, die noch nicht die Vorschriften erfüllen
Mehr als 30 ehemalige Gemeinden in Hessen, die Teil des Schutzschild-Programms waren, stehen noch unter der finanziellen Aufsicht der Regierungspräsidien. Das bestätigten die Behörden in Darmstadt, Gießen und Kassel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das Schutzschild-Programm, das mit 3,2 Milliarden Euro vom Staat finanziert wurde, sollte 100 besonders konsolidierungsbedürftigen Städten, Gemeinden und Landkreisen helfen, ausgeglichene Haushalte zu erzielen. Dabei wurde die Aufsicht über kleinere Gemeinden an die Regierungspräsidien übertragen, die drastische Maßnahmen ergreifen mussten.
Schließungen oder Wartungsstau
Nach dem Ende des Schutzschild-Programms zog das Land 2020 eine positive Bilanz. Doch das bedeutete für einige Gemeinden Significant Cuts. "Ja, die gab es", sagte Philip Flick (CDU), Stellvertretender Bürgermeister von Sinn im Lahn-Dill-Kreis. Durch das Programm wurden freiwillige Leistungen gestrichen. Nun gibt es keine städtischen Einrichtungen mehr, in denen Veranstaltungen stattfinden können. Neue Räumlichkeiten müssen investiert werden, da seit zehn Jahren keine Wartungsarbeiten durchgeführt wurden. "Dinge wurden in den letzten Jahren verschoben." Auch das Personal wurde reduziert.
Der letzte geprüfte Haushalt von 2019 ist nun ausgeglichen, und die Stadt steht wieder unter der finanziellen Aufsicht des Kreises. Dass mehr als 30 Städte noch unter der finanziellen Aufsicht der Regierungspräsidien stehen, ist auch auf die Geschwindigkeit der jährlichen Prüfungen zurückzuführen, laut Flick. In Egelsbach, einer Gemeinde im südlichen Hessen, die kürzlich von der finanziellen Aufsicht des Regierungspräsidiums Darmstadt auf die des Kreises Offenbach übertragen wurde, mussten das öffentliche Schwimmbad und ein Treffpunkt geschlossen werden.
"Wir haben noch keinen ausgeglichenen Haushalt", sagte Marcus Dittrich (unabhängig), Bürgermeister von Bad Karlshafen im Landkreis Kassel. In diesem Jahr läuft es gut, aber nächsten Jahr wird es wahrscheinlich wieder ins Minus rutschen. Drei aufeinanderfolgende ausgeglichene Haushalte sind erforderlich, um von der finanziellen Aufsicht des Regierungspräsidiums entlassen zu werden. In der Stadt führten Konsolidierungsbemühungen zur Reduzierung der Jugendarbeit, der Bibliothek, der Anzahl der Ausschüsse und des Personals. Öffentliche Gebäude wurden auch verkauft.
Warum finanzielle Aufsicht?
Laut Hessischem Gemeindeordnung müssen Gemeinden ihre Haushalte so planen und verwalten, dass die Erfüllung ihrer Aufgaben gesichert ist. Dafür gibt es eine dreistufige Aufsichtsstruktur. Die Kreisämter sind für die Aufsicht über Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohnern zuständig, die Regierungspräsidien für größere Städte und die selbstständigen Städte Darmstadt, Kassel und Offenbach. Das Ministerium des Innern überwacht Wiesbaden und Frankfurt und ist auch die höchste Aufsichtsbehörde.
Die weitere finanzielle Aufsicht über mehr als 30 Gemeinden in Hessen ist zum Teil auf die langwierigen jährlichen Prüfungen zurückzuführen, wie von Philip Flick erwähnt. Die Notwendigkeit der finanziellen Aufsicht wird auch auf die Hessische Gemeindeordnung zurückgeführt, die