Evangelische Bildungseinrichtung widerruft Einladung an Taliban-Vertreter
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat die geplante Teilnahme von Taliban-Vertretern an einer Afghanistan-Konferenz in ihrer Bildungseinrichtung Willigst Academy abgesagt. Die vor Monaten ausgesprochene Einladung enthielt „klare Leitlinien für eine offene und kritische Diskussion“. „Leider ist es angesichts der aktuellen Situation nicht möglich, ein angemessenes Forum für eine offene und kritische Diskussion zu schaffen“, teilten die Landeskirche und die Evangelische Hochschule in Villigst am Montag mit. Taliban-Beamte traten vergangene Woche bei einem Treffen in der Tibou-Moschee in Köln auf Einer der Tagesordnungspunkte des Treffens vom 8. bis 9. Dezember wurde kritisiert: Der Ankündigung zufolge sollte ein Rechtswissenschaftler eine Podiumsdiskussion mit einem namentlich nicht genannten Vertreter der Taliban-Regierung abhalten. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hubert Schuppe kritisierte den Schritt als „unverantwortlich“. Diesen Vertretern dürfe keine „Plattform zur Förderung ihrer islamischen Ideologie“ geboten werden.
In einer Erklärung der Akademie und regionaler Organisationen heißt es, wir „distanzieren uns entschieden von der Rede des Taliban-Vertreters in der Kölner Moschee“. Gehen Sie am Montag in die Kirche. Trotz der Absage haben Konferenzleiter die Idee verteidigt, auf der 37. Veligst-Afghanistan-Konferenz „Afghanen mit unterschiedlichen politischen Einstellungen“ in den Dialog zu bringen. Eine Zukunftsperspektive für das afghanische Volk könne nur entwickelt werden, indem man „allen unterschiedlichen Gruppen die Möglichkeit zur Diskussion gebe“. Auch kritischen Stimmen aus dem Land sei in der Vergangenheit Raum eingeräumt worden, heißt es in dem Bericht.
Quelle: www.dpa.com