Europol: Die Ukraine zerschlägt Cyberkriminelle
Den Haag DPA – Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol einen globalen Cyberkriminalitätsring in der Ukraine zerschlagen. Die Bande habe Server großer Unternehmen oder Organisationen in mehr als 70 Ländern angegriffen und dabei Verluste in Höhe von Hunderten Millionen Euro verursacht, teilte Europol am Dienstag in Den Haag mit.
Trotz des anhaltenden Krieges in der Ukraine wurden am Dienstag etwa 30 Gebäude durchsucht. Laut Europol wurden der 32-jährige Bandenführer und vier seiner wichtigsten Mitarbeiter festgenommen. Sie sind Teil eines Netzwerks, von dem angenommen wird, dass es für einen massiven Ransomware-Angriff verantwortlich ist.
Nach Angaben von Europol schleuste die Bande Schadsoftware in Server ein, mit der Daten und Systeme blockiert wurden. Nach Zahlung eines hohen Lösegelds wurden die Daten und Systeme wieder freigegeben.
Die Ermittler stellten fest, dass mehr als 250 Server großer Unternehmen oder Organisationen kompromittiert wurden. Dazu gehören nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Polizeipräsidiums Reutlingen auch Unternehmen im Raum Friedrichshafen und Esslingen. An der Operation waren Europol und Eurojust in Den Haag sowie Ermittler aus sieben Ländern, darunter Deutschland und der Schweiz, beteiligt.
Es wird davon ausgegangen, dass die Untersuchung 2019 auf Initiative Frankreichs eingeleitet wurde. Die ersten Festnahmen und Durchsuchungen fanden im Jahr 2021 statt.
Quelle: www.dpa.com