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EU: Verbraucher besser vor steigenden Strompreisen schützen

Die Verbraucher in der EU spüren den Schmerz, da die Strompreise nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine in die Höhe schnellen. Diese Situation sollte in Zukunft vermieden werden. Doch wie genau funktioniert das?

Nach monatelangen Verhandlungen steht nun fest, wie der europäische Strommarkt reformiert werden....aussiedlerbote.de
Nach monatelangen Verhandlungen steht nun fest, wie der europäische Strommarkt reformiert werden soll. Foto.aussiedlerbote.de

Energie - EU: Verbraucher besser vor steigenden Strompreisen schützen

Verbraucher in der EU verdienen einen besseren Schutz vor künftigen Strompreiserhöhungen. Unterhändler aus EU-Ländern und dem Europäischen Parlament haben in Straßburg eine Einigung über die Reform des europäischen Strommarktes erzielt. Neben stabileren Preisen sollen diese Innovationen den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben. Hier sind einige Fragen und Antworten.

Wie funktioniert der Strommarkt der EU?

Der EU-Strommarkt funktioniert weiterhin nach dem sogenannten Priorisierungsprinzip. Damit ist die von der Strombörse bereitgestellte Einsatzreihenfolge der Kraftwerke gemeint. Beginnen Sie damit, Kraftwerke zu nutzen, die billigen Strom produzieren können, um den Bedarf zu decken. Dies sind beispielsweise Windkraftanlagen. Letztlich hängt der Preis davon ab, welches teuerste Kraftwerk zuletzt ans Netz geht – in der Regel ein Erdgaskraftwerk.

Warum muss die EU den Strommarkt reformieren?

Aufgrund der extrem hohen Strompreise im vergangenen Jahr waren die Forderungen nach einer Reform des europäischen Strommarktes laut. Einer der Gründe für die hohen Ölpreise ist der Anstieg der Erdgaspreise, der durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verursacht wurde. Bemerkenswert ist auch, dass zeitweise rund die Hälfte der französischen Kernkraftwerke aufgrund von Mängeln oder Wartungsarbeiten ausgefallen sind. Das Europäische Parlament sagte, die Reformen zielen darauf ab, den Strommarkt „stabiler, erschwinglicher und nachhaltiger“ zu machen. Grundlage für die aktuelle Vereinbarung ist ein Gesetzesvorschlag, den die Europäische Kommission im Frühjahr dieses Jahres vorgelegt hat.

Was gilt für Verbraucher?

Wie das Parlament angekündigt hat, sollen Verbraucher künftig das Recht haben, Festpreisverträge und dynamische Preisverträge abzuschließen. Außerdem sollen sie wichtige Informationen über die von ihnen gewählten Optionen erhalten. Darüber hinaus sollte es Anbietern nicht gestattet sein, Vertragsbedingungen einseitig zu ändern. „Damit soll sichergestellt werden, dass alle Verbraucher, auch kleine Unternehmen, von langfristigen, erschwinglichen und stabilen Preisen profitieren und die Auswirkungen plötzlicher Preisschocks abgemildert werden“, hieß es.

Wie das Parlament angekündigt hat, sollen die Bundesländer den Anbietern auch verbieten, die Stromversorgung schutzbedürftiger Kunden zu unterbrechen, auch im Falle eines Streits zwischen Anbieter und Kunde.

Wie aus Mitteilungen verschiedener Länder hervorgeht, sollen im Falle einer Strompreiskrise (die EU-Länder unter bestimmten Voraussetzungen ausrufen können) die Strompreise für benachteiligte und benachteiligte Kunden weiter gesenkt werden können.

Wie sollen erneuerbare Energien ausgebaut werden?

Im Mittelpunkt der Reformen stehen neue langfristige Verträge zwischen der Regierung und Stromerzeugern, sogenannte Contracts for Difference (CfDs). Durch diese CFDs garantieren Staaten, dass Stromerzeuger bei Neuinvestitionen den niedrigsten Strompreis erhalten. Dies sollte für Investitionen in erneuerbare Energiequellen wie Wind-, Solar- und Atomkraft gelten.

Sinkt der Marktpreis unter den vereinbarten Preis, greift der Staat ein und gleicht die Differenz aus. Ist der Preis höher, geht der Rest an den Staat. Ziel ist es, Anreize für die heimische Produktion von sauberem Strom zu schaffen.

Wie war die Reaktion?

Der deutsche Abgeordnete Michael Boulos sagte am Donnerstag, dass die Grünen im Europäischen Parlament das Abkommen nicht unterstützen könnten. Das Abkommen enthält positive Elemente, etwa den sozialen Fortschritt. Aber auch übermäßige Kohlesubventionen sind möglich. „Am Tag nach der historischen Einigung auf der Klimakonferenz von Dubai hat die EU beschlossen, den schmutzigsten Kohlekraftwerken neue Subventionen für fossile Brennstoffe zu gewähren. Das macht die EU völlig unglaubwürdig.“ Mit diesem Deal kann die EU sofort aufgeben Position als Klimapionier.

Christian Ehler, energiepolitischer Sprecher der christlich-sozialen EVP-Fraktion der Europäischen Volkspartei, sagte, die Vereinbarung werde erheblich dazu beitragen, die Ausbauziele für erneuerbare Energien zu erreichen und langfristig bessere Vorteile für die Bürger zu gewährleisten. Erhalten Sie stabile, günstige und saubere Energie. „Gleichzeitig schützen wir die Marktteilnehmer vor willkürlichen Markteingriffen, die Investitionen abschrecken und uns so von unseren Ausbau- und Klimazielen abbringen könnten.“

Was kommt als nächstes?

Bevor die Reformen in Kraft treten können, muss das Abkommen noch vom EU-Parlament und einzelnen Ländern offiziell bestätigt werden.

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Quelle: www.stern.de

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