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EU-Länder wollen Verpackungsmüll reduzieren

Schnell online bestellen und Kaffee zum Mitnehmen: EU-Länder wollen den Verpackungsmüll in Europa drastisch reduzieren. Dazu sollen unter anderem die Hersteller beitragen.

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Nach der Anlieferung werden die Abfälle, überwiegend aus sogenannten „Gelben Säcken“, mit Radladern zu einer Sortieranlage für Leichtverpackungen transportiert. Foto.aussiedlerbote.de

Verbraucher - EU-Länder wollen Verpackungsmüll reduzieren

Der Verpackungsmüll in der EU wird in den kommenden Jahren deutlich reduziert – bis 2040 um mindestens 15 % im Vergleich zu 2018 – ganz im Sinne der Wünsche der Mitgliedsstaaten. Die Umweltminister der Länder einigten sich in Brüssel darauf, dass bis 2030 alle auf dem Markt befindlichen Verpackungen recycelbar sein müssten, heißt es in einer Mitteilung.

Die neuen Vorschriften verpflichten Hersteller und Importeure dazu, Gewicht und Volumen der Verpackungen zu minimieren und so unnötige Verpackungen zu reduzieren, heißt es in dem Bericht. Geschützte Verpackungsdesigns sind ausgeschlossen.

Die Staaten sagen, dass Verpackungen, sobald sie zu Abfall werden, nach den höchstmöglichen Standards gesammelt, sortiert und recycelt werden sollten. Generell sollen die neuen Regeln für alle Verpackungen gelten, unabhängig vom Material, und für alle Verpackungsabfälle, unabhängig von ihrer Herkunft – einschließlich Industrie, Einzelhandel und Haushalt. Auch das Material der Verpackung und die Art und Weise des Recyclings oder der Entsorgung sollten deutlich gekennzeichnet sein.

Wiederverwendung und Kompost

Die Minister einigten sich außerdem auf eine Mindestanzahl an Zyklen für Mehrwegverpackungen. Darüber hinaus wollen die Staaten, dass Teebeutel und Aufkleber auf Obst und Gemüse künftig kompostierbar sind. Darüber hinaus könnten Staaten vorschreiben, dass auch andere Verpackungen, wie Kaffeekapseln oder leichte Plastiktüten, kompostierbar sein müssen.

Die Länder müssen nun mit dem Europäischen Parlament verhandeln, bevor die neuen Regelungen in Kraft treten. Das aktuelle Abkommen zwischen den beiden Ländern basiert auf einem Vorschlag der Europäischen Kommission

Die Verpackungsabfallmengen wachsen schneller als die Recyclingmengen

Trotz Verbesserungen bei den Recyclingquoten in der EU wachsen Berichten zufolge die Mengen an Verpackungsabfällen schneller als die Recyclingmengen. Die Menge an Verpackungsmüll ist im letzten Jahrzehnt um fast 25 % gestiegen. Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, wird diese Zahl bis 2030 voraussichtlich um weitere 19 % steigen. Man geht davon aus, dass der Kunststoffverpackungsmüll bis 2030 voraussichtlich um 46 % zunehmen wird.

Die Verpackungsproduktion und die Verpackungsabfallwirtschaft erwirtschaften zusammen einen Umsatz von 370 Milliarden Euro und sind ein wichtiger Wirtschaftszweig in der EU.

Nach den neuesten Daten der Statistikbehörde der Europäischen Union Eurostat lag die durchschnittliche Menge an Verpackungsmüll pro Kopf in der EU im Jahr 2021 bei 188,7 Kilogramm. Die Zahlen schwanken innerhalb der EU stark – der Verpackungsmüll pro Kopf liegt in Kroatien bei etwa 74 kg und in Irland bei 246 kg. Daten zeigen, dass Deutschland etwa 237 Kilogramm wiegt. 2021 ist das zweite Jahr der Pandemie und einige Länder haben vorübergehende Sperren verhängt.

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Quelle: www.stern.de

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