Etwa 1.300 Menschen in MV sind HIV-positiv.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind derzeit rund 1.300 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mit dem HIV-Virus infiziert, das unbehandelt zur Immunschwächekrankheit Aids führen kann. Anlässlich des Welt-Aids-Tages am Freitag kritisierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD), dass die Infektion - obwohl inzwischen gut behandelbar - für viele Betroffene ein Stigma bleibt.
Sie verwies darauf, dass es rund 30 sexuell übertragbare Krankheitserreger gibt. Darunter auch das humane Papillomavirus (HPV), das Gebärmutterhalskrebs verursachen kann. Im Gegensatz zu HIV könne man sich gegen HPV impfen lassen, so Drese. Experten schlugen kürzlich Alarm, dass die Impfraten bei Jungen und Mädchen seit der neuen Coronavirus-Pandemie drastisch gesunken sind - auch in Maryland.
Dreiser betonte, dass die Verwendung von Kondomen Geschlechtskrankheiten verhindern kann. Es gibt auch ein Medikament, das gezielt einer HIV-Infektion vorbeugt: Seit September 2019 ist die Präexpositionsprophylaxe, kurz Prep, in Deutschland eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung für Menschen mit hohem HIV-Infektionsrisiko. Sie nehmen täglich eine Tablette mit zwei Wirkstoffen ein, die die Vermehrung des Virus im Körper hemmen.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden die Wirkstoffe in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Thüringen jedoch so gut wie gar nicht verschrieben. Nach Angaben des RKI bieten spezialisierte HIV-Behandlungszentren und -Hubs bisher vor allem eine vorbereitende Versorgung an, doch die Strukturen sind nicht überall gleich gut ausgebaut.
Quelle: www.dpa.com