In Nordrhein-Westfalen hat es im vergangenen Jahr deutlich weniger geblitzt als zuvor. Das geht aus Messungen des Blitz-Informationsdienstes von Siemens hervor. Pro Quadratkilometer kam es in dem Bundesland im Schnitt zu rund 0,4 Blitzeinschlägen und damit zu wesentlich weniger als im Jahr 2021, als der Wert noch bei 0,9 gelegen hatte. Auf der gesamten Fläche von NRW kam es 2022 zu rund 20.600 sogenannten Erdblitzen. Der Dienst begründete die vergleichsweise niedrige Zahl mit der Trockenheit des vergangenen Jahres. Für Gewitter brauche es Feuchtigkeit und Hitze – diese Kombination habe es im vergangenen Sommer recht wenig gegeben.
Typischerweise ist der Sommer die Haupt-Gewittersaison. Im Juli 2022 zählte das System deutschlandweit aber nur 31.040 Blitze, weniger als ein Drittel des Wertes aus dem Vorjahr. Blitzreichster Monat des Jahres war der Juni, der noch nicht von der starken Trockenheit ausgebremst wurde, mit bundesweit 65.969 Einschlägen. Blitzreichster Tag war der 26. August mit mehr als 26.000 Einschlägen.
Die Blitze werden mit Hilfe von rund 160 miteinander verbundenen Messstationen in Europa gemessen. Obwohl zwischen den Sensoren bis zu 350 Kilometer liegen, können die Blitzeinschläge den Angaben zufolge auf bis zu 50 Meter genau ermittelt werden.