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Erntebeginn: Nachfrage leicht rückläufig

Weinlese
Weintrauben der Sorte Solaris werden beim Start der Weinlese im Weinberg der Weingebiet Manufaktur vom Rebstock geschnitten.

Müller-Thurgau-, Dornfelder- und Portugieser-Trauben sind gepflückt, Riesling- und Weißburgunder-Trauben hängen noch. Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim sagte der Deutschen Presse-Agentur: „In den meisten Anbaugebieten hat die Ernte inzwischen begonnen.“ Der Goldriesling gehört zu den frühen Sorten und die Ernte hat bereits begonnen. In Riesling-Anbaugebieten wird die Ernte voraussichtlich in etwa zwei Wochen beginnen. „Riesling und Burgunder freuen sich immer noch über die Sonne“, sagte Buscher und wollte sie möglichst lange während der gesamten Ernte behalten. „Wir brauchen keinen Regen mehr.“

Im ersten Halbjahr ging die Nachfrage nach Weinkonsum zwar weiter zurück, schwächte sich aber deutlich ab. Laut einer Analyse des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ gingen die Weineinkäufe in allen Einkaufszentren in Deutschland in den ersten sechs Monaten um 5 % zurück, was zu einem Umsatzrückgang von 1 % führte. Die Weineinkäufe für das Gesamtjahr 2022 sind um 10 % zurückgegangen, was zu einem Umsatzrückgang von 6,5 % führt.

„Die Ernte hängt stark von den weiteren Wetterbedingungen ab“, betont Büscher. Im Jahr 2023 ist die Blütezeit sehr gut und jede Beere kann gedüngt werden. Auch die Wasserversorgung der Weinberge ist gut. „Grapiers hatten gleich doppelt Glück.“ Nach einem sehr trockenen Frühjahr verhinderten die Regenfälle schwere Dürreschäden. Dann hat es genug geregnet. Allerdings setzt rechtzeitig eine Trockenphase mit stetigen Höchstwerten ein. Allerdings sind die Bedingungen für die Gefleckte Fruchtfliege mancherorts gut.

Büscher erwartet eine leicht überdurchschnittliche Ernte in Deutschland. Im letzten Jahrzehnt lag der Durchschnitt bei 8,8 Millionen Hektolitern. Das DWI hält die detaillierte Prognose des Statistischen Bundesamtes von einem Anstieg der Weinproduktion um 9,1 % auf knapp 9,9 Mio. Liter für verfrüht. „Die Ernte hat gerade erst begonnen“, betont Büscher.

DWI ist die zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft. Kernaufgabe ist die Verbesserung der Qualität und des Absatzes von Weinen aus 13 Weinanbaugebieten in Deutschland.

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