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Ernte wegen Wetters im Zeitverzug: «Jede Stunde zählt»

Getreide
Überreife und teilweise schwarze Weizenähren stehen auf einem noch nicht abgeernteten Feld.

Die sächsischen Landwirte sehen sich angesichts der Wetterkapriolen in den vergangenen Tagen bei der Ernte unter Zeitdruck. Bis Mittwoch habe es ausgiebig geregnet, erst ab Donnerstag habe es eine leichte Besserung gegeben, sagte Andreas Jahnel, Referatsleiter im sächsischen Landesbauernverband, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Die Felder müssten erst einmal wieder befahrbar sein. «Wir müssen auch sehen, wie feucht das Getreide noch ist.» Der Wind und die höheren Temperaturen hülfen dabei, das Abtrocknen zu beschleunigen. «Wir haben noch sehr viel draußen stehen und müssen das erst einmal schaffen.»

Bei solchen Witterungsbedingungen leide die Qualität des Getreides zusehends, sagte Jahnel. Das Getreide, vor allem der Weizen, fingen an «auszuwachsen». Aus Qualitätsweizen für Brot werde so Futterweizen. «Vor einer Woche waren da noch 80 Prozent auf den Feldern. Wir müssen nun die ganze Schlagkraft in den Unternehmen darauf verwenden, die wirtschaftlich wichtigen Kulturen zu ernten, um Qualitäten noch sichern zu können.»

Die Lage habe sich leicht entspannt, von einer wirklichen Entspannung könne aber nicht die Rede sein, sagte der Referatsleiter. «Man kann erst von einer sicheren Ernte sprechen, wenn sie wirklich in der Scheune ist. Das beweist sich in diesem Jahr.» Die Betriebe müssten an diesem Wochenende ernten. «Sie müssen das Zeitfenster nutzen. Jeder Tag und jede Stunde zählt. Jede Stunde, die nicht genutzt wird, ist Zeitverlust und Qualitätsverlust.» Schon am Sonntag sei wieder mit Gewittern zu rechnen. Man habe leider kein stabiles Wetterhoch, das zwei Wochen lang eine Ernte garantiere.

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