Hunderte Beschäftigte der Post sind kurz vor der dritten Verhandlungsrunde in Hamburg und Schleswig-Holstein erneut in einen Warnstreik getreten. Durch die ganztägige Arbeitsniederlegung am Dienstag seien rund 2,3 Millionen Postsendungen liegen geblieben, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Um ihren Forderungen nach mehr Lohn für die bundesweit rund 160.000 Tarifbeschäftigten Nachdruck zu verleihen, zogen Post-Beschäftigte in zwei Demonstrationszügen vom Hauptbahnhof sowie von der Messe zum Gänsemarkt.
«Die Arbeitgeber sind bislang nicht bereit, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen», sagte Lars-Uwe Rieck, Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiter Nord/Hamburg. Diese ignorante Haltung führe unweigerlich zum Protest der Post-Beschäftigten. «Die Deutsche Post AG, ein gesundes Unternehmen, das Milliardengewinne erwirtschaftet, ist in der Verantwortung, ein einigungsfähiges Angebot vorzulegen, statt sich über den berechtigten Protest der Beschäftigten zu wundern», betonte Rieck.
Verdi fordert bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten ein Lohnplus von 15 Prozent. Auszubildende und dual Studierende sollen 200 Euro im Monat mehr bekommen. Darüber hinaus soll die Postzulage für verbeamtete Beschäftigte fortgeschrieben werden.