Nordrhein-Westfalens Erneuerbare-Energien-Branche treibt einen schnelleren Ausbau der Windkraft voran. Die Bauzeit von Windkraftanlagen beträgt in der Regel sieben Jahre, berichtete der Verband Erneuerbare Energien NRW (LEE) am Dienstag in Düsseldorf. Der Bau des LNG-Terminals Wilhelmshaven dauerte nur 194 Tage. „Das muss jetzt dringend zum Maßstab für den Windenergieausbau werden. Alles geht zu langsam voran“, sagt LEE-Geschäftsführer Christian Mildenberger.
Nach vorläufigen Zahlen gingen im vergangenen Jahr in NRW 98 neue Windenergieanlagen in Betrieb, mehr als in den beiden Jahren zuvor. Zum Jahresende waren insgesamt 3.626 Anlagen in Betrieb. Gleichzeitig wurde das alte System demontiert. Insgesamt stieg die installierte Windkraftleistung in NRW um 392 MW auf 6.730 MW. Nach Angaben der Agentur für Windenergie an Land wurden 2020 in NRW 92 neue Anlagen in Betrieb genommen. 83 neue Systeme im Jahr 2021. Insgesamt werden 2020 281 MW und 2021 296 MW zugebaut.
Trotz Wachstum reicht der Nettozuwachs 2022 für die Windkraftindustrie nicht: Wenn schwarze und grüne Landesregierungen eigene Klimaschutz- und Ausbauziele haben, müssen 1000 pro Jahr hinzukommen, wenn erneuerbare Energien sein sollen Megawatt erreicht, sagte Mildenberger. Die LEE-Zahlen zeigen nach Ansicht der SPD-Fraktion des Düsseldorfer Landtages, dass die Landesregierung beim Ausbau der Windkraft “zu langsam” vorgehe.
Westfalenwind-Projektleiter Steffen Lackmann sprach über die „riesige“ Nachfrage nach günstigem Windstrom in der heimischen Industrie. Unternehmen rufen fast wöchentlich an, in der Hoffnung, Strom aus den Windparks des Unternehmens zu bekommen. “Für diese Unternehmen sind die Energiepreise inzwischen zu einem wichtigen Standortfaktor geworden.”