- Ermittlungsbefehl bei Razzia auf Wohnung eines mutmaßlichen Schleppers in Leipzig
Ein mutmaßlicher Menschenhändler wurde in Leipzigs Connewitz-Viertel von Bundesbehörden durchsucht. Der 37-Jährige wird beschuldigt, im Juli zwei vietnamesische Frauen illegal über die Grenze bei Reitzenhain südöstlich von Chemnitz transportiert zu haben, wie Polizeiberichte berichten.
Während der Durchsuchung wurde das Auto des Verdächtigen beschlagnahmt. Auch verschiedene elektronische Geräte, darunter Smartphones, ein Internet-Router, ein USB-Stick, Fahrzeugpapiere, Mobilfunkprotokolle, Tankbelege und Arztbriefe wurden konfisziert. Der Verdächtige war zum Zeitpunkt der Durchsuchung nicht anwesend.
Anzeichen für Menschenhandel
Am 18. Juli wurden die beiden vietnamesischen Frauen während einer Kontrolle angehalten. Sie gaben an, aus touristischen Gründen einzureisen und präsentierten gültige vietnamesische Pässe und ungarische Visa. Allerdings enthielt ihr Gepäck keine Alltagsbekleidung oder Hygieneartikel, sondern Gegenstände, die typischerweise mit der Erwachsenenunterhaltungsbranche in Verbindung gebracht werden. Es wird vermutet, dass ein anderer Mann versucht hatte, die Frauen am Vortag über die Grenze zu bringen - sie wurden schließlich nach Ungarn zurückgeschickt.
Insgesamt nahmen 32 Polizeibeamte, darunter Inspektoren der Bundespolizei in Chemnitz und Leipzig sowie der Bundespolizeidirektion Pirna, an der Operation teil.
Die beschlagnahmten elektronischen Geräte wurden während der Durchsuchung der Wohnung genutzt, um mögliche Beweise im Zusammenhang mit den Menschenhandelsvorwürfen zu sammeln. Weitere Untersuchungen ergaben, dass der mutmaßliche Menschenhändler regelmäßig Internetplattformen nutzte, um Treffen zu arrangieren und mit potenziellen Kunden zu kommunizieren.