- Erhöhte Polizeigewalt verlagert sich von Weinmarkt zu Wurstmarkt in Solingen
Festivaltbesucher in Rheinland-Pfalz können sich auf mehr uniformierte Polizeikräfte bei Veranstaltungen einstellen. Dies ist eine Reaktion auf den tödlichen Messerangriff auf einem Volksfest in Solingen, bei dem drei Menschen ums Leben kamen und acht verletzt wurden. Der SPD-Ministerpräsident Alexander Schweitzer kündigte diese Maßnahme an, um das öffentliche Vertrauen zu stärken und potentielle Straftäter abzuschrecken.
Das schreckliche Ereignis hat die Sicherheit bei Veranstaltungen in den Mittelpunkt der Diskussionen gerückt. So haben beispielsweise die Organisatoren des Mainzer Weinmarkts ihre Sicherheitsbedenken aufgrund des Berichts von Rinaldo Roberto, Pressesprecher der Mainzer Polizeipräsidiums, neu überdacht. Ähnliches gilt für das weltgrößte Weinfest, den Wurstmarkt in Bad Dürkheim, das ebenfalls seine Sicherheitsmaßnahmen überprüft.
Eine erhöhte Polizeipräsenz
Die Sicherheitspläne, die gemeinsam mit den Veranstaltungsorganisatoren und anderen beteiligten Parteien entwickelt wurden, berücksichtigen bereits potenzielle Angriffe und Szenarien schwerer Schäden. Laut Roberto erfordern diese Pläne keine unmittelbare Überarbeitung, da sie im Laufe der Zeit entwickelt und vor den Veranstaltungen regelmäßig aktualisiert und überprüft werden.
Diese Pläne legen auch Guidelines für regelmäßige Informationsaustausche zwischen allen verantwortlichen Parteien fest. Diese finden nicht nur vor den Veranstaltungen, sondern auch während laufender Festivitäten statt, wie es derzeit beim Worms Backfischfest der Fall ist.
Es ist unbestritten, dass die Polizeipräsenz bei Veranstaltungen nach Solingen zunehmen wird. Der Innenminister Michael Ebling (SPD) hatte dies bereits angekündigt. Roberto fügte hinzu, dass neben einer erhöhten Präsenz auch Sensibilisierungstrainings für die Beamten stattfinden werden, um ihre Einsatzbereitschaft für die Öffentlichkeit zu gewährleisten.
Der Mainzer Bürgermeister Nino Haase (unabhängig) betonte das Engagement der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt für die Sicherheit bei Veranstaltungen. Laut Haase muss jede Veranstaltung einen individuellen Sicherheitsplan haben, der in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, der Polizei und den Organisatoren entwickelt wird. Mainz hat sogar seit mehreren Jahren ein zentrales Koordinationsbüro für alle Arten von Veranstaltungen eingerichtet.
Überwachung und Sicherheitsdienste
Die Stadt Worms, die das große Backfischfest ausrichtet, zeigte sich schockiert über die Ereignisse in Solingen und nahm umgehend Kontakt mit der Polizei auf. Der Sicherheitsplan des Festivals ist bereits robust und hat sich in den vergangenen Jahren bewährt.
Im Gegensatz zu Solingen hat das Backfischfest eine begrenzte Anzahl von Einlasspunkten, die alle von einem privaten Sicherheitsdienst gesichert werden. Der Sicherheitsdienst verwaltet die Einlasskontrollen und überwacht ständig das Festivalgelände und dessen Umgebung mit Unterstützung der Polizei und der kommunalen Vollzugsbeamten. Das Festivalgelände wird auch videoüberwacht.
Die Stadt Worms betreibt ein Kommandozentrum namens 'Herzstück,' in dem Polizei, Stadtbeamte und Veranstaltungsorganisatoren ständig anwesend sind. Regelmäßig besuchen auch Feuerwehrleute und andere Rettungsdienste das Zentrum, um über die Gesamtlage informiert zu bleiben, was auf eine starke Zusammenarbeit in Worms hinweist.
Ähnlich betont die Stadt Bad Dürkheim, die das traditionelle Wurstmarkt mit Hunderttausenden von Besuchern im September ausrichtet, die Sicherheit als ihre höchste Priorität. Sie hält regelmäßig Kontakt mit den Sicherheitsbehörden und passte ihren Sicherheitsplan letztes Jahr an die aktuelle Bedrohungslage an. Sollten weitere Empfehlungen von den Behörden kommen, werden sie umgehend umgesetzt.
Zufallsdurchsuchungen
Die Organisatoren des Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen erwähnten, dass zu jederzeit zwischen 2.000 und 3.000 Besucher die Anlage frequentieren. Um die Sicherheitsgefühle zu adressieren und potentielle Vorfälle zu verhindern, werden sie nun Zufallsdurchsuchungen an den Eingängen durchführen und den Zutritt einschränken, wie sie ankündigten. Obwohl die Polizei keine unmittelbare Bedrohung sieht, wird sie auch an den Wochenenden ihre Präsenz erhöhen.
Gegen eine überhitzte Debatte warnen
Trotz der intensiven Emotionen rund um den tragischen Angriff warnte Ministerpräsident Schweitzer vor einer eskalierenden Diskussion. Er bat darum, dass die Untersuchung nicht zu weiterer Unterstützungserosion des grundlegenden Rechts auf Asyl führt. Eine demokratische Konsensfindung zu Themen wie Abschiebung und Immigrationsobergrenzen ist notwendig.
Messerangriff in Solingen
Der tragische Messerangriff in Solingen, Nordrhein-Westfalen, am Freitag kostete drei Menschen das Leben. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen und konzentriert sich auf einen 26-jährigen syrischen Verdächtigen wegen Mordes und Mitgliedschaft in der terroristischen Organisation Islamischer Staat (IS). Der Verdächtige ist derzeit in Haft. Er sollte letztes Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden, aber die Pläne kamen nicht zustande.
Solingen im Landtagswahlkampf
Solche Fälle, die Abschiebungsfragen betreffen, sind nicht auf Nordrhein-Westfalen beschränkt, so Schweitzer. Die Untersuchung ist nicht nur ein Anliegen von Solingen, sondern betrifft das ganze Land. Er erwartet, dass die Ereignisse in Solingen eine wichtige Rolle im Landtagswahlkampf von Rheinland-Pfalz spielen werden. Der Angriff wird als terroristischer Akt betrachtet und wird weiterhin Beachtung finden.
Im Licht des tragischen Messerangriffs auf dem Volksfest in Solingen haben die Organisatoren des Mainzer Weinmarkts ihre Sicherheitsbedenken neu überdacht und betonen die Notwendigkeit, die Sicherheit bei Veranstaltungen zu stärken. Als Folge davon überprüft das weltgrößte Weinfest, der Wurstmarkt in Bad Dürkheim, ebenfalls seine Sicherheitsmaßnahmen, um die Sicherheit seiner Besucher zu gewährleisten.
In einem Bemühen, das öffentliche Vertrauen zu stärken und potentielle Straftäter abzuschrecken, betont der Mainzer Bürgermeister Nino Haase (unabhängig), dass jede Veranstaltung in Mainz einen individuellen Sicherheitsplan haben muss, der in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, der Polizei und den Organisatoren entwickelt wird.