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Eon-Chef sieht Europas Wettbewerbsfähigkeit gefährdet

Eon-Chef Birnbaum
Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender des Energieversorgers Eon, bei einer Bilanzpressekonferenz des Unternehmens.

Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender von Deutschlands größtem Energieversorger Eon, sieht die Wettbewerbsfähigkeit Europas durch die Energiekrise bedroht. „Wir verlieren gegen die USA und Asien“, sagte er am Dienstagabend vor Journalisten in Essen. Die Umstellung der Schiffe auf verflüssigtes Erdgas (LNG) wird seiner Ansicht nach die Energiepreise nicht wieder auf das Vorkriegsniveau bringen. Deshalb, so Birnbaum, müssten die europäischen Gesellschaften “jetzt die Ärmel hochkrempeln” und für Wohlstand kämpfen.

Der Manager appellierte erneut, weiter Energie zu sparen und sich nicht zu verunsichern. Gleichzeitig müssen attraktivere Investitionsanreize für internationale Investoren geschaffen werden, um die grüne Wende voranzutreiben.

“Der Wettbewerb um internationales Kapital wird immer härter”, sagte Birnbaum. Dies gilt für Eon und Europa. Als Beispiel nannte er den US-amerikanischen „Reduce Inflation Act“. Die USA hätten durch Förderprogramme einen energie- und wirtschaftspolitischen Rahmen zur Inflationsbekämpfung geschaffen, “den sich viele in der aktuellen Situation in Europa wünschen”.

Investieren soll wieder wertvoller werden

Birnbaum forderte ausdrücklich einen Schub für die Energiewende. 2023 müsse neue Impulse bringen, „angefangen bei den richtigen regulatorischen Anreizen, damit sich Investitionen in die Energieinfrastruktur wieder lohnen“. Eons Chef fordert weniger Bürokratie. “Denn was nützt das Ziel, deutsche Windkraftanlagen innerhalb von 10 Monaten zu ratifizieren, wenn wir 10 Jahre brauchen, um die Leitungen zu bauen, um den von den Windkraftanlagen erzeugten Strom zu übertragen?”

Eon will bis 2026 22 Milliarden Euro in den europaweiten Ausbau seiner Netzinfrastruktur investieren. Aber dazu braucht es die richtigen Investitionsbedingungen, warnt Birnbaum. 2022 macht deutlich, dass Versorgungssicherheit keine Selbstverständlichkeit ist. In diesem Zusammenhang ist staatliches Eingreifen unvermeidlich und richtig. Er warnte aber davor, in „einen verfehlten Glauben an das Land“ zurückzufallen.

Eon betreut rund 14 Millionen Privat- und Firmenkunden in Deutschland. Darunter sind rund 1,5 Millionen Erdgaskunden. Neben dem Energievertrieb ist der Betrieb von Verteilnetzen eine weitere Säule des Kerngeschäfts des Konzerns.

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