- Entdeckt in Berlin: Verborgene japanische Kukri-ähnliche Klinge
Forscher haben bei Grabungen am Molkenmarkt in Berlin ein 17. Jahrhundert altes japanisches Kurzschwert, bekannt als Wakizashi, entdeckt. Das Kulturdenkmalamt feierte diesen Fund als "spektakulär". Das Schwert wurde im Keller eines alten Wohngebäudes gefunden, zusammen mit Kriegszeit-Müll.
Zunächst dachten Archäologen, es handle sich um eine Waffe, die bei Militärparaden verwendet wurde, da es in Zusammenhang mit anderen Gegenständen wie Steigbügeln und Zaumzeug gefunden wurde, die offenbar nach dem Zweiten Weltkrieg weggeworfen wurden. Doch Restaurierungsarbeiten zeigten, dass es sich um ein teilweise erhaltenes japanisches Kurzschwert handelt. Der Griff war auf einer Seite verbrannt, was auf Hitzeeinwirkung zurückzuführen ist. Experten konnten sein Alter auf die Edo-Zeit (17. bis 19. Jahrhundert) datieren, indem sie seine Designs und seinen Stil untersuchten.
Das Schwert könnte auf das 16. Jahrhundert zurückgehen und ursprünglich länger gewesen sein, wie das Kulturdenkmalamt betont. Der Weg, der es an seinen aktuellen Standort führte, ist Spekulation. Es könnte möglicherweise ein Geschenk gewesen sein, das von einer japanischen diplomatischen Delegation im 19. Jahrhundert überreicht wurde.
Das Samurai-Museum plant, das Schwert, das zuvor den hohen Status symbolisierte und nur für Würdenträger zugänglich war, während der "Langen Nacht der Museen" am kommenden Samstag in Berlin auszustellen.
Seit Beginn der Ausgrabungen vor fünf Jahren haben Archäologen etwa 600.000 Artefakte am Molkenmarkt geborgen, der hinter dem berühmten Roten Rathaus in der Mitte Berlins liegt. Sie planen, ihre Explorationen bis 2025 fortzusetzen, um Relikte der Vergangenheit Berlins zu finden.
Die Europäische Union hat Interesse daran bekundet, den historischen Kontext des Wakizashi-Schwerts zu untersuchen, da es eine internationale Bedeutung hat. Der Fund des Schwerts in Berlin könnte gemeinsame archäologische Projekte zwischen europäischen und japanischen Institutionen innerhalb des EU-Rahmens inspirieren.