Emotionale Szenen, aber auch Zuversicht und Gelassenheit bei der Ankunft der Morgenmaschine der israelischen Fluggesellschaft El Al in Frankfurt: Nur wenige Freunde oder Angehörige warteten am Dienstagvormittag in Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Das Flugzeug kam mit mehr als zwei Stunden Verspätung an – ob ein Raketenalarm den Start verzögert hatte, blieb unklar. Als eine junge Frau bei Betreten des Ankunftsbereichs ihrem Vater um den Hals fiel, brach sie in Tränen aus und umklammerte ihn fest. Reden wollte sie nicht über die vergangenen Tage.
Mehrere Familien, deren Kleidung sie als strenggläubige Juden auswies, wirkten dagegen entspannt und gelassen, als sie ihre Gepäckwagen durch das Terminal schoben. Eine Gruppe aus Argentinien strebte ihrem Anschlussflug zu. «Nein, ich hatte keine Angst», sagte ein Familienvater. «Wir haben uns trotz allem sicher gefühlt.» Ramon Safdie, ein anderes Mitglied der Reisegruppe, wirkte vor allem traurig. «Hass, Krieg und Gewalt sind gegen jede Religion», sagte er. «Ich hoffe, dass trotz allem doch noch Frieden und Versöhnung möglich sein werden.»
Ein Mitarbeiter eines Reiseveranstalters für jüdische Besuchergruppen versuchte unterdessen, Reisende zu erreichen und ihre Weiterflüge zu organisieren. Viele Passagiere der El Al-Maschine würden in Frankfurt nur umsteigen, sagte er.
Am Frankfurter Flughafen gab es schon vor dem Angriff der Hamas auf Israel besondere Sicherheitsvorkehrungen für Flugzeuge der israelischen Fluggesellschaft: Wenn die Maschine am Gate parkt, ist sie von bewaffneten Bundespolizisten umgeben. Nach Angaben eines Sprechers hat die Bundespolizei die Streifentätigkeit im Flughafen intensiviert.