EKD-Ratspräsident hofft auf Wiederherstellung des Vertrauens
Die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, will verlorenes Vertrauen im Umgang mit und in der Prävention von sexueller Gewalt zurückgewinnen. "Das geht zunächst einmal nur, um verlorenes Vertrauen wiederherzustellen", sagte die Bischöfin von Hamburg und Lübeck dem "Hamburger Abendblatt" (Mittwoch). "Dazu bedarf es vieler Gespräche." Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse der unabhängigen so genannten Forum-Studie im Januar sei die EKD sicher, dass es noch viele strukturelle Probleme gebe, die gelöst werden müssten. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns."
Klar ist: "Wir werden den Weg der Aufarbeitung von sexueller Gewalt in Kirche und Diakonie konsequent weitergehen", sagte Fields der Zeitung. "Wir setzen uns dafür ein, dass Betroffene systematisch zu Wort kommen." Fels erklärte, dass sie gemäß der Satzung als amtierende Ratsvorsitzende fungieren wird, bis bei der nächsten Sitzung im Jahr 2024 formell ein neuer Präsident gewählt wird.
Fehrs hat das Amt nach dem Rücktritt von Annette Kurschus interimistisch übernommen. Fehrs ist Mitglied des EKD-Beteiligungsforums Sexuelle Gewalt. Betroffene aus diesem Gremium haben sich kürzlich von Kurschus distanziert.
Kurschus trat als Vorsitzende des Rates der EKD und als Vorsitzende der westfälischen Landeskirche zurück. Zuvor war der Druck auf die Theologin enorm geworden. Es wurden Vorwürfe laut, sie habe vor Jahren von einem angeblichen sexuellen Missbrauch durch einen damaligen kirchlichen Mitarbeiter gewusst. Die EKD-Ratsvorsitzende vertritt rund 19,2 Millionen evangelische Christen in Deutschland.
Quelle: www.dpa.com