- Eisenbahnen verringern vorübergehend die ICE-Versorgung in NRW
Deutsche Bahn (DB) reduziert vorübergehend ihre ICE-Haltestellen in Nordrhein-Westfalen. Ab Montag haben sich die Fahrpläne geändert, sodass Bonn nun nur noch fünf tägliche Direktverbindungen nach Berlin hat, statt wie bisher neun.
Wie im DB Navigator App zu sehen ist, wurde die Anzahl der abfahrenden Fernzüge in Aachen von vier auf zwei und in Gütersloh von sechs auf drei reduziert. Dürenwestlich von Kölnhat keine ICE-Haltestellen mehr, während Herford nun nur noch eine hat, statt wie zuvor vier. Herzogenrath, Geilenkirchen, Erkelenz, Rheydt, Mönchengladbach, Viersen und Krefeld haben nun jeweils nur noch eine tägliche ICE-Haltestelle, statt wie bisher zwei.
Laut der Bahn ist dies nur eine vorübergehende Reduzierung bis zum 14. Dezember, wenn die Fahrpläne in Kraft treten. Es gibt derzeit eine ungewöhnlich hohe Bautätigkeit auf vielen Bahnstrecken in Deutschland, was die verfügbare Kapazität auf der Infrastruktur und die Betriebssicherheit auch außerhalb der Baustellen beeinträchtigt.
Ein Bahnsprecher betonte, dass das ICE-Angebot nur lokal angepasst wurde und die Reduzierung im Vergleich zum bisherigen Regelplan klein ist - 95% der durch NRW fahrenden ICE- und IC-Züge verkehren weiterhin wie gewohnt. Nur 5% der Fernzüge sind von der vorübergehenden Fahrplanreduzierung betroffen.
Kritik vom Staatsminister
Mitte Juli zeigte sich Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) in einem Brief an Bahn-Chef Richard Lutz besorgt über das reduzierte ICE-Angebot. Er kritisierte den Auswirkungen auf einige Städte als "enorm" und warnte davor, dass Passagiere möglicherweise auf Flugreisen umsteigen könnten, was den Bemühungen um den Verkehr auf die Schiene entgegenwirkt und somit auch den Klimaschutz schadet.
Bahn-Chef Lutz antwortete auf den Brief schriftlich, jedoch wollten weder die Bahn noch das Verkehrsministerium des Landes zu den Inhalten des Briefes Stellung nehmen. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte, sie würden die Entwicklungen bei den Angebotsreduzierungen in den kommenden Monaten genau beobachten und sehen, ob und inwieweit sie wieder rückgängig gemacht werden.
In Nordrhein-Westfalen hat die Stadt Düren alle seine ICE-Haltestellen verloren, während Herford nun nur noch eine hat, statt wie zuvor vier, aufgrund der vorübergehenden Dienstleistungsreduzierungen der Deutschen Bahn. Trotz dieser Änderungen verkehren weiterhin 95% der ICE- und IC-Züge wie gewohnt in Nordrhein-Westfalen, wie die Bahn mitteilt.