Der Umsatz des deutschen Einzelhandels war im vergangenen Jahr geringer als 2021. Der preisbereinigte Umsatz lag laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag um 0,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Erst kräftige Preissteigerungen führten schließlich dazu, dass am Jahresende nominell Rekordumsätze an die Kasse kamen, 7,8 % mehr als der bisherige Rekord im Jahr 2021. Auf Basis dieser Angaben hat das Bundesamt seine vorläufigen Berechnungen ab dem 6. Januar nach unten korrigiert.
Stark gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise bremsen seit Monaten den privaten Konsum. Der Lebensmittelabsatz ging im vergangenen Jahr real um 4,6 % zurück, mehr als je zuvor seit Einführung der Zeitreihe im Jahr 1994. Den größten realen Zuwachs von 27 % gab es im Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren, wenn auch von einem coronabedingt sehr schwachen Niveau im Vergleich zum Vorjahr. 2019, vor der Krise, fehlten hier noch 7,6 %.
Auch das Weihnachtsgeschäft ändert wenig am Einbruch. Den Daten zufolge ist der Dezember 2022 deutlich schwächer als der November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging der Umsatz real um 6,4 % zurück, stieg aber nominal um 4,2 % aufgrund starker Preiserhöhungen. Auch die Internettransaktionen schwächten sich gegen Ende des Jahres im Vergleich zu 2021 ab, blieben aber deutlich über dem Vorkrisenniveau.