Gesellschaft - Einwohner Rheinland-Pfalz verärgert über Polizeiarbeit
Das Verhalten von Polizeibeamten im Einsatz, das Vorgehen von Polizeibeamten bei Ermittlungen und die Wut über die Untätigkeit der Sicherheitskräfte – das sind die Hauptgründe für Beschwerden über die Polizeiarbeit in Rheinland-Pfalz. Zwischen Anfang Juli 2022 und Mitte Juni dieses Jahres seien insgesamt 176 Fälle gemeldet worden, berichtete Bürgerin und Landespolizeipräsidentin Barbara Schleicher-Rothmund am Donnerstag in Mainz. Es seien 7 Fälle mehr als zuvor.
Der Großteil der Beschwerden (insgesamt 90 berechtigte Beschwerden) kam von Bürgern. So beschwerte sich eine Frau darüber, dass sie und ihre Begleiter bei einer Demonstration von Corona-Gegnern von der Polizei angehalten und wegen Ordnungswidrigkeiten angeklagt worden seien. Die Gruppe reiste in verschiedene Richtungen und war sichtbar gegen COVID-19 geimpft. Allerdings wurden nach dem Vorfall keine Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Schleicher-Rosmond sagte, die Konfliktlösung sei gemeinsam besprochen worden.
Eine weitere Einreichung zum Polizeieinsatz nach einer mutmaßlichen Schießerei in der Schule wurde von einem Schüler eingereicht. Während des Einsatzes holte die Polizei einen Verdächtigen aus dem Klassenzimmer und führte ihn in den Flur. Der Student schrie daraufhin und fiel zu Boden, wobei die Polizei seine Hände packte. Nach dem Einsatz wurde der Polizei unangemessene Gewaltanwendung vorgeworfen. Der Kommissar sagte jedoch, eine Überprüfung der Vorwürfe habe kein rechtswidriges Verhalten der Rettungsdienste ergeben und die Beschwerde sei abgewiesen worden.
Die 27 von Polizeibeamten eingereichten Eingaben betrafen vor allem Versetzungen, Unterstützungsleistungen und das Verhalten von Vorgesetzten. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Polizei ohne konkrete Aufzeichnungen nur telefonisch Kontakt zu uns aufnimmt. Schleicher-Rosmond berichtete, die Beamten hätten als Grund angegeben, dass ihre Vorgesetzten keinen Kontakt zu Vertretern der Landespolizei haben wollten und sie berufliche Nachteile befürchteten.
Der Landespolizeipräsident betonte, dass man die Empfehlungen sehr ernst nehme. Das Gesetz sieht vor, dass die Polizei ihre Dienststellen direkt kontaktieren kann, anstatt den offiziellen Weg zu beschreiten. Hierdurch soll kein beruflicher oder sonstiger Nachteil entstehen. Diese Anrufe zeugen auch vom Vertrauen in ihre Arbeit. Der SPD-Politiker, der auch Volksanwalt des Landes Rheinland-Pfalz ist, erklärte, dass die Arbeit des Polizeipräsidenten generell voraussichtlich eine höhere Anerkennung erfahren werde, nachdem es diese Anlaufstelle seit etwa zehn Jahren gebe.
Neben Bürger- und Polizeibeschwerden werden im Tätigkeitsbericht 2022/23 auch Auskunftsersuchen aufgeführt, die Bürger und Polizei betreffen. Einige Kommentare werden als Petitionen bearbeitet. Einige der verbleibenden 176 Eingaben waren nach Angaben der Kommissare unzulässig.
Als erstes Bundesland richtete Rheinland-Pfalz 1974 ein Amt eines Landtagswahlinspektors ein. Seit 2014 fungiert der Ombudsmann auch als Vertreter der Landespolizei. Schleicher-Rosmond ist seit April 2018 Polizeichefin des Bundesstaates.
Staatspolizeimission
Lesen Sie auch:
- Hier wird ein Stammesmitglied bestraft
- Wird er 37 Jahre später wegen Juttas Mordes verurteilt?
- Er versuchte auch, seinen Cousin zu töten
- Droht dem Saarland ein wirtschaftlicher Kollaps?
Quelle: www.stern.de