Eine Stadt in der Fieberheid von Caspar-David-Friedrich
Greifswald, Geburtsort von Caspar David Friedrich - Der Maler wird mit drei Ausstellungen geehrt.
"Lichtgestalt" steht auf einer großen Plakatwand rechts neben dem Bahnhof Greifswald. In der Nähe hängt der auffällige Porträt des Malers Caspar David Friedrich, der am 5. September 1774 in dieser nördlichen deutschen Hansestadt in Langen Gasse 28, hinter dem Dom, geboren wurde. Er war das sechste von zehn Kindern. Sein Vater war ein Seifenhersteller und Kerzenmacher. Seine Mutter war Hausfrau. Als Caspar David Friedrich noch nicht acht Jahre alt war, verstarb seine Mutter.
Einige seiner Schwestern verließen diese Welt auch früh. Sein Bruder Christoffer hatte einen tödlichen Unfall beim Eisstockschuhen vor seinen Augen. Nur eine strikte Gläubigkeit bei Gott hielt die Geschwister und den Vater durch ihre Verluste. Die Religion blieb ein festes Anker und Hauptthema des Romantikmalers in seinem Leben.
Wer aktiv an der Ausstellungsfestlichkeit für Friedrichs 250. Geburtstag teilnehmen wollte, müsste wahrscheinlich in der Hamburger Kunsthalle oder in der Alten Nationalgalerie in Berlin gewesen sein. Solche Blockbuster-Ausstellungen, die Greifswald nicht leisten kann, aber ein Besuch im Pomeranischen Landesmuseum in Verbindung mit einer Stadtrundfahrt lohnt sich. In keiner anderen Stadt in Deutschland wird man so viele Erinnerungen an den Maler in der Straßenlandschaft finden: Informationsschilder, Richtungsschilder, Plakate, Wegweisern - jeder, der nach der Universitätsstadt Greifswald reist, wird von "CDF" in der historischen Innenstadt begleitet.
"Kalksteinfelsen auf Rügen" zum ersten Mal in Mecklenburg-Vorpommern
"Lebenslinien" heißt die Sonderausstellung im Pomeranischen Landesmuseum. Dieses beeindruckende Museum mit einer großen historischen Dauerausstellung auf mehreren Etagen zeigt sechs Gemälde, mehr als 60 Zeichnungen und Radierungen, sowie zahlreiche archivale Materialien und Briefe über eine der umfassendsten Sammlungen originaler Materialien aus dem Leben und Werk von Caspar David Friedrich. Diese umfassende Sammlung wird erstmals fast in voller Länge gezeigt. Neben den Kunstwerken können man auch das Original Taufbuche von 1774, das Todesbescheid seines Bruders und frühe Zeichenversuche sowie fromme Verszeilen aus der Bibel sehen.
Hochwertige Leihgaben aus nationalen und internationalen Museen werden in den folgenden Ausstellungen in Greifswald zu sehen sein. Sein "Kalksteinfelsen auf Rügen," kommen (nach dem Ende der Berliner Sonderausstellung) zum ersten Mal für sieben Wochen nach Mecklenburg-Vorpommern. Ergänzt durch Darstellungen des "Greifswalder Hafens" und der "Ruinen von Eldena im Riesengebirge," erforscht diese 2. Sonderausstellung (von August 18, 2024 bis Oktober 6, 2024) Friedrichs "Sehnsuchtsorte" in der Schwedischen Pommern. Ein Friedrich-Tribut von Fotograf Volkmar Herre, der die "Kalksteinfelsen" und ihre magnetische Anziehungskraft mit der Camera obscura wiederbelebt, ergänzt die Kunstausstellung.
Und seit alles guten Dinge in Drei kommen, folgt "Wiesen bei Greifswald & Greifswalder Hafen" (von Oktober 16, 2024 bis Januar 5, 2025). Caspar David Friedrich blieb sein ganzes Leben eng mit Greifswald, dem Ort seiner Kindheit und Jugend, verbunden. Ein bemerkenswertes Zeugnis für dieses ist das Gemälde "Wiesen bei Greifswald," das in Hamburg aufbewahrt wird. Ergänzt durch Zeichenvorarbeiten, Stadtansichten seiner Zeitgenossen und eine Raumkollage, um Friedrichs Wiesenlandschaft zu erkunden.
Kunstwallfahrt zu Fuss
Unabhängig von den Museumsöffnungszeiten oder dem Maler mit dem "CDF"-Zentrum können Besucher in Greifswald eine "Kunstwallfahrt zu Fuss" beginnen. Ein speziell erschaffenes Wanderwegleitplan führt an mehreren interaktiven Stationen vorbei, die kreative Anknüpfung mit Friedrich und seiner Zeit ermutigen. Auf dem Weg kann man unter anderem die legendäre "Blaue Blume," eine Laufband für eigene Wanderungen oder eine Zeitkapsel von 1818 entdecken.
Während man in Greifswald ist, kann man sich an zahlreichen Tipps anschließen und eine Reihe von Attraktionen entdecken: vom historischen Museumshafen, durch den Alten Markt mit dem Rathaus, zur Universität und St. Nikolai Kathedrale, St. Marien oder St. Jakobi Kirche, den Befestigungen oder am Bodden die Ruinen des Eldena Klosters.
Sollte man noch Reisereserven und Wissenslücken hinsichtlich "CDF" aufgefüllt haben mögen, kann man auf eine Reise nach Sachsen schauen, denn das Albertinum wird am Ende des Augusts seine nächste große Sonderausstellung eröffnen: Seit über 40 Jahren war Dresden der Mittelpunkt des Malerslebens, und viele seiner Meisterwerke wurden hier geschaffen.
Pommersches Landesmuseum,Rakower Straße 9, 17489 Greifswald, bis 4. August
Zu Ehren von Caspar David Friedrichs 250. Geburtstages kann man in Greifswald die "Lebenslinien" im Pommerschen Landesmuseum besuchen und sechs Gemälde, zahlreiche Zeichnungen und persönliche Aufzeichnungen des Künstlers anschauen. Darüber hinaus wird das international anerkannte Werk "Kalksteinfelsen auf Rügen" in Greifswald zum ersten Mal nach seiner Berliner Ausstellung präsentiert und ermutigt Kunstliebhaber aus Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus, sich in Friedrichs künstlerischem Erbe einzulassen.