- Ein weiteres tödliches Strafverfolgungsverfahren in Nordrhein-Westfalen <unk> Pläne für eine Leichenuntersuchung
Nach einem weiteren tödlichen Polizeieinsatz in Nordrhein-Westfalen dauern die Ermittlungen im Fall Recklinghausen an. Letzten Mittwochabend soll ein 33-jähriger Mann in einem Mehrfamilienhaus für Unruhe gesorgt und eine gefährliche Situation für die Einsatzkräfte geschaffen haben.
Ursprünglich gaben die Dortmunder und Bochumer Staatsanwaltschaften an, dass der Mann erschossen wurde und dies zu seinen tödlichen Verletzungen führte. Eine Obduktion war für den nächsten Tag geplant.
Zeugenberichte bestätigten, dass der Mann ein Messer bei sich hatte. Viele Details wie die Anzahl der beteiligten Beamten, die Anzahl der abgegebenen Schüsse und die Anzahl der verwendeten Waffen blieben jedoch unklar.
Ein Sprecher der Dortmunder Mordkommission, die aufgrund von Neutralitätsbedenken die Ermittlungen übernahm, verwies Presseanfragen an die Bochumer Staatsanwaltschaft, wo der zuständige Staatsanwalt initially nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung stand.
Zwei tödliche Polizeieinsätze innerhalb von zwei Tagen in NRW
Nur einen Tag vor dem Recklinghausen-Einsatz wurde ein 26-jähriger deutscher Mann in Moers am Niederrhein von der Polizei erschossen, als er angeblich mit zwei Messern auf die Beamten losging. Der Mann soll schwer psychisch gestört gewesen sein und zuvor mehrere Passanten attackiert und bedroht haben. In diesem Fall gibt es noch viele offene Fragen.
Meanwhile, in Dorsten, im Landkreis Recklinghausen, waren die Ermittler noch auf der Suche nach einem Verdächtigen, der am vergangenen Mittwochabend einen Rivalen erstochen haben soll. Wie in Moers wird auch hier ein Messer als Waffe vermutet. Die Zahl der Messengewaltfälle hat in Nordrhein-Westfalens öffentlichem Raum in den letzten Jahren stark zugenommen - um etwa 43% auf 3.540 gemeldete Fälle.
Polizeischüsse sind selten
In Deutschland ist es eher ungewöhnlich, dass die Polizei in Notwehrsituationen, gefährlichen Situationen oder zur Verbrechensverhinderung ihre Schusswaffen einsetzt. Laut Statistiken der Deutschen Polizeiuniversität kam es bundesweit im Jahr 2023 zu neun Todesfällen durch Polizeischüsse, während es im Jahr 2022 elf Todesfälle gab.
Eine Liste, die von einer Zeitschrift für Bürgerrechte und Polizei erstellt wurde, führt bisher elf Fälle im laufenden Jahr 2024 auf, darunter die jüngsten Vorfälle in Nordrhein-Westfalen. Die Opfer waren oft mit Schneid- oder Schlagwerkzeugen bewaffnet.
Angesichts der steigenden Messengewalt in Nordrhein-Westfalen sind die Polizeikräfte vermehrt auf der Hut und könnten in Notwehr- oder gefährlichen Situationen gezwungen sein, ihre Schusswaffen einzusetzen. Es ist entscheidend, dass die Polizei jeden Einsatz gründlich untersucht, um Transparenz und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewährleisten.
Angesichts der steigenden Zahl von Einsätzen mit gefährlichen Waffen sollte die Polizei möglicherweise spezialisierte Schulungsprogramme einführen, um besser mit solchen Situationen umzugehen und das Risiko tödlicher Begegnungen zu minimieren.