Ein weiterer Umstrukturierungsexperte übernimmt eine Schlüsselrolle bei Signa
Der angeschlagene Immobilien- und Handelskonzern Signa hat den erfahrenen Restrukturierungsspezialisten Erhard Grossnigg als Manager seiner wichtigsten Tochtergesellschaften verpflichtet. Der Österreicher wurde als zusätzliches Mitglied in die Verwaltungsräte der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG berufen. Dies teilte die vom Milliardär René Benko gegründete Signa-Gruppe mit Sitz in Wien mit. Grossnig werde "die nächsten Schritte der Restrukturierung und Reorganisation für beide Immobiliengesellschaften umsetzen", hieß es in der Mitteilung. Der deutsche Sanierer Arndt Geiwitz war bereits Anfang November in den Beirat der Signa-Gruppe berufen worden.
Die Signa Holding AG hatte am vergangenen Mittwoch Konkurs angemeldet. Die wichtigsten Immobilien- und Bauprojekte im Signa-Portfolio gehören jedoch zu Signa Prime, darunter das derzeit gestoppte Bauprojekt Elbtower in Hamburg, das KaDeWe in Berlin und die Immobilie der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.
Die Gruppe äußerte sich nicht zu einer möglichen Insolvenz von Signa Prime und Signa Development. Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der als Vorsitzender von Signa Prime fungiert, sagte: "Die Qualität des Portfolios von Signa Prime ist hervorragend, mit Entwicklungen in Top-Lagen deutschsprachiger Städte mit hervorragenden Entwicklungsperspektiven." Aufsichtsräte der beiden Unternehmen.
Verluste im dreistelligen Bereich
Signa Prime hat im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 1 Mrd. Euro gemacht und hat Ende 2022 Verbindlichkeiten von rund 10,8 Mrd. Euro. Signa Development verlor 316 Millionen Euro.
Benko konnte seine Gruppe während der Niedrigzinsphase der letzten Jahre erheblich ausbauen, da er sich günstige Kredite sichern und gut betuchte Investoren anlocken konnte. Der jüngste Anstieg der Zinssätze, der Baukosten und der Energiepreise hat sein komplexes Unternehmensnetzwerk in Gefahr gebracht.
Quelle: www.dpa.com