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„Ein Waffenstillstand wäre jetzt ein Sieg für die Hamas“

Der Norden Gazas unter israelischem Raketenbeschuss.:Der Norden Gazas unter israelischem Raketenbeschuss.
Der Norden Gazas unter israelischem Raketenbeschuss.

„Ein Waffenstillstand wäre jetzt ein Sieg für die Hamas“

ntv.de: In einer UN-Resolution forderten 120 Länder einen dauerhaften Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas. Dauerhaft bedeutet: Einstellung der Feindseligkeiten. Was bedeutet das an dieser Stelle?

Peter Lintl: Um das zu verstehen, sollten wir zunächst einen wichtigen Punkt berücksichtigen: Warum haben die Israelis diesen Krieg begonnen? Ich denke, das ist das ursprüngliche Problem. Dieser Krieg wurde begonnen, weil fast allen Israelis klar ist: Nach diesem schrecklichen Terroranschlag, der absichtlich mit solcher Brutalität und Gewalt durchgeführt wurde, gibt es keine andere Möglichkeit, sicherzustellen, dass die Hamas nie wieder ein solches Massaker verüben wird.

Welche Auswirkungen hatte dieser Angriff auf das Land?

Der Staat Israel wurde 1948 größtenteils im Kontext des Holocaust und des Antisemitismus mit der Absicht gegründet, ein sicherer Zufluchtsort für alle Juden auf der ganzen Welt zu sein. Dieser Glaube wurde durch den Angriff zerstört. Israel ist auch ein kleines Land. Jeder Israeli wurde von diesen Gräueltaten in irgendeiner Weise betroffen und geschädigt.

Ein Arbeitskollege eines meiner Bekannten ist eine Geisel in den Händen der Hamas. Der Terror schien ganz nah zu sein. Meinst Du das?

Genau das meine ich. Viele Israelis trauern und haben Angst um ihre Verwandten und Freunde. Der Angriff erinnerte auch an das Trauma des Holocaust. Wenn Teile der Welt sagen, diese schrecklichen Angriffe seien das unvermeidliche Ergebnis der Besatzung, und den Holocaust nicht verurteilen, werden sich die Israelis von der Welt im Stich gelassen fühlen. Sie haben das Gefühl, dass niemand sieht und niemand versteht, was die Hamas dem Land antut.

Der Politologe Peter Lintl studierte und forschte unter anderem in Haifa und Tel Aviv. Bei der Stiftung Wissenschaft und Politik leitet er ein Forschungsprojekt zur israelischen Sicherheitspolitik.

Quelle: www.bild.de

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