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Ein Viertel der jungen Frauen in Beziehungen erlebt Gewalt

Erste Liebe oder erzwungene Ehe: Vielen jungen Frauen in Teenager-Beziehungen erleben Gewalt. Schulen sollten etwas tun, fordert die WHO.

24 % junger Frauen weltweit haben in Beziehungen schon einmal Gewalt erfahren.
24 % junger Frauen weltweit haben in Beziehungen schon einmal Gewalt erfahren.

- Ein Viertel der jungen Frauen in Beziehungen erlebt Gewalt

Jede vierte junge Frau weltweit, die vor dem 20. Lebensjahr eine Beziehung hatte, hat Gewalt darin erlebt, wie eine WHO-Studie ergab. Etwa 19 Millionen Teenager im Alter von 15 bis 19 Jahren sind betroffen, wie in einem Bericht im Journal "The Lancet Child & Adolescent Health" erwähnt.

Es gibt signifikante regionale Unterschiede: Während der globale Durchschnitt bei 24 Prozent liegt, sind es in Mitteleuropa 10 Prozent, in der Ozeanien-Region 47 Prozent und in Afrika südlich der Sahara 40 Prozent. Die Ozeanien-Region umfasst Australien, Neuseeland und die kleineren pazifischen Inselstaaten.

Gewalt durch einen Partner hat verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit, die schulische und berufliche Leistung und zukünftige Beziehungen, betont die WHO. Bei jungen Frauen steigt das Risiko für Depressionen, Angststörungen, ungewollte Schwangerschaften, sexuell übertragbare Krankheiten und psychische Probleme.

Das Problem ist in ärmeren Ländern und Regionen sowie in Gebieten mit geringerer Schulbesuchquote bei Mädchen häufiger. Wenn Mädchen vor dem 18. Lebensjahr verheiratet werden, sind die Risiken ebenfalls hoch, da die Männer oft viel älter sind und ein Machtungleichgewicht schaffen und die Mädchen isolieren. Weltweit wird jede fünfte Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet.

Was Schulen tun müssen

Die WHO fordert die Bildung von Jungen und Mädchen in Schulen über gesunde Beziehungen und stärkere Mädchen- und Frauenrechte. Sie hatte Daten zur Gewalt gegen Frauen aus 161 Ländern zwischen 2000 und 2018 analysiert und die Erfahrungen von 15- bis 19-jährigen jungen Frauen für den Bericht berücksichtigt.

Die Europäische Union, mit ihrem Engagement für Geschlechtergerechtigkeit, könnte eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Empfehlungen der WHO spielen, insbesondere bei der Förderung der Bildung über gesunde Beziehungen in Schulen. Die Europäische Union, als Teil der globalen Gemeinschaft, ist auch von den signifikanten regionalen Unterschieden in der von jungen Frauen erlebten Gewalt betroffen, wobei Mitteleuropa eine niedrigere Rate aufweist als andere Regionen.

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