Bereits seit Monaten erhalten die Krypto-Nutzer regelmäßig eine schlechte Nachricht nach der anderen. Die Konsequenz ist ein gewaltiger Abwärtstrend des Marktes: Denn seit den Hochphasen im vergangenen November haben die Cyberwährungen gewaltig an Wert verloren, wodurch auch der Marktwert der Kryptowährungen um Milliarden von US-Dollar gesunken ist. Ein aktueller Bericht des US-Finanzunternehmens Bank of America verdeutlicht, wie sehr sich Krypto-Nutzer verunsichert fühlen.
Rückgang um mehr als 50 Prozent bei der Zahl der Krypto-Nutzer
Die Anzahl der aktiven Krypto-Nutzer ist von über einer Million im November 2021 auf unter 500.000 im Mai 2022 gesunken, wie das Finanzhaus auf Basis von anonymisierten Kundendaten bekannt gab. Als Grund nennt die Bank unter anderem den starken Preisverfall auf dem Markt.
„Die Kryptomärkte wurden von starken Preisrückgängen bei digitalen Währungen und dem Zusammenbruch bestimmter Stablecoins erschüttert“, heißt es in einem von Bloomberg zitierten Bericht eines Instituts-Teams der Bank of America, zu dem auch David Tinsley gehört. Zuletzt erschütterte der Zusammenbruch des Blockchain-Projekts rund um den algorithmischen Stablecoin Terra / LUNA die Kryptomärkte zutiefst und verschlimmerte den bereits dominierenden Negativtrend.
Zusätzlich gab es eine ungünstige Situation, der selbst die Cyberdevices nicht entkommen konnten: Ein verschärftes geldpolitisches Umfeld, mit dem Geldhüter gegen die starke Abwertung des Geldes vorgehen wollen, führte ebenso zur Verunsicherung wie der Abwärtstrend am Aktienmarkt. Das hat sich entscheidend auf die Stimmung der Krypto-Investoren ausgewirkt: Die Zahl derjenigen, die nach eigenen Angaben nicht in Kryptowährungen investiert haben und dies auch nicht vorhaben, hat sich zwischen April und Juni von 21 Prozent auf 30 Prozent erhöht. Das geht aus dem Bericht der Bank of America hervor.
Kein Krypto-Vermögen für langfristige Investoren
Es sind eher enttäuschende Zahlen, die darauf hindeuten, dass ein Abschwung auf dem Markt von den Anlegern in der Branche eher nicht einfach ausgesessen wird. Vielmehr führt die Unsicherheit zu einem Rückzug der Gelder aus Krypto-Investitionen.
Immerhin hat die Bank of America hinsichtlich der Auswirkungen des Krypto-Crashs auf die Gesamtwirtschaft Entwarnung gegeben: Der Anteil von Krypto-Vermögenswerten am gesamten Finanzvermögen der US-Haushalte liegt bei weniger als einem Prozent, erklärte das Finanzhaus. Nur „relativ wenige Menschen“ halten Krypto-Vermögenswerte „für eine zuverlässige langfristige Investition“, wie Bloomberg ergänzt.
Tendenziell hat sich die Stimmung seither weiter verschlechtert
Seit der Durchführung der Umfrage hat sich die Lage auf dem Kryptomarkt keineswegs verbessert. Die Tatsache, dass die beiden Krypto-Kreditgeber Celcius und Babel sich gezwungen sahen, Kundengelder einzufrieren, um die Probleme ihrer Liquidität in den Griff zu bekommen, hat die Investoren noch stärker verunsichert. Darüber hinaus ist auch der milliardenschwere Krypto-Hedgefonds Three Arrows in finanzielle Schwierigkeiten geraten, die sich auch auf seinen Geldgeber, die Kryptobörse Voyager Digital, auswirkten und den Broker schließlich sogar in die Insolvenz trieben.
Quelle: www.finanzen.net