Ein Jahrzehnte alter, Rekordsturm bringt Shanghai zum Stillstand.
Die zerstörerische Kraft des Supertaifuns "Bebinca," vergleichbar mit einem aus dem Jahr 1946, hat Shanghai, eine Stadt mit 25 Millionen Einwohnern, getroffen. Am Montag blieben die Bewohner an der dicht besiedelten Ostküste Chinas zu Hause, während der Sturm unzählige Bäume entwurzelte und den Verkehr unterbrach. Laut Staatsfernsehen war dies der stärkste Sturm, der Shanghai seit dem Taifun "Gloria" im Jahr 1949 getroffen hat.
Der Taifun traf am Montagmorgen im Pudong-Gebiet im Osten Shanghais mit geschätzten Windgeschwindigkeiten von etwa 150 Kilometern pro Stunde auf Land. Die Stadtverwaltung berichtete, dass die Auswirkungen umfangreiche Schäden in der ganzen Stadt verursachten, darunter mehr als 1800 entwurzelte Bäume und Stromausfälle in mehr als 30.000 Haushalten. Etwa 414.000 Einwohner mussten evakuiert werden. Über 10.000 Rettungskräfte waren bereit einzugreifen.
Vor dem Taifun hatten die Behörden Warnungen ausgegeben. Flüge und Fährdienste wurden eingestellt, und die 25 Millionen Einwohner Shanghais wurden angewiesen, drinnen zu bleiben. Auch die Autobahnen waren geschlossen. Viele Geschäfte waren aufgrund eines Feiertags geschlossen.
Die sonst so belebten Straßen der Metropole waren virtually leer, und die berühmliche Skyline Shanghais war von dichter Nebel verhüllt. Über 9000 Einwohner mussten aus dem Chongming-Distrikt, einer Insel an der Mündung des Yangtze, evakuiert werden, wie Berichte melden.
Schwere Folgen von "Yagi"
Die Staatsfernsehen prophezeite, dass der Taifun in nordwestlicher Richtung weiterziehen und über die chinesischen Provinzen Zhejiang, Jiangsu und Anhui schwere Regenfälle und starke Winde bringen würde. Ein Reporter des CCTV-Studios berichtete aus der Provinz Zhejiang, wo die Wellen gegen die felsige Küste schlugen, während der Himmel grau war. Er erwähnte, dass es schwierig sei, außerhalb zu sprechen.
Bevor "Bebinca" Shanghai erreichte, zog es über Japan und die Philippinen hinweg und verursachte durch umstürzende Bäume den Tod von sechs Menschen. Die Philippinen, Vietnam, Laos und Thailand kämpfen noch mit den Folgen des vorherigen Taifuns "Yagi": Fluten und Erdrutsche haben mehr als 400 Menschenleben gefordert.
Am Montag berichtete die staatliche Medien in Vietnam von wirtschaftlichen Verlusten in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar (1,4 Milliarden Euro) durch "Yagi". Mehr als 230.000 Häuser wurden beschädigt, und auf einem Gebiet von 280.000 Hektar wurden Kulturen zerstört. In Myanmar verursachte "Yagi" die schlimmsten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes, wie das Weltnahrungsprogramm berichtete. Die langfristigen Auswirkungen auf die Landwirtschaft müssen noch berechnet werden, aber ein Vertreter einer UN-Organisation warnte davor, dass die Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung katastrophal sein würden.
Der zerstörerische Pfad des Taifuns "Bebinca" hat auch die Nachbarländer betroffen und in den Philippinen, Vietnam, Laos und Thailand schwere Verluste verursacht. Mehr als 400 Menschen kamen durch Fluten und Erdrutsche des Taifuns "Yagi," der "Bebinca" vorausging, ums Leben.
In den Philippinen hinterließ der Taifun "Yagi" zahlreiche entwurzelte Bäume und verursachte umfangreiche Schäden, ähnlich wie der Taifun "Bebinca" in Shanghai.