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Ein Jahr nach Messerangriff: Mount Illkish auf dem Weg zum Frieden

Vor einem Jahr starb ein 14-jähriges Mädchen bei einem Messerangriff auf dem Weg zur Schule. Ihre Freundin überlebte mit schweren Verletzungen. Klassenkameraden, Freunde und andere erinnern sich an diesem traurigen Jahrestag der Tat an das Mädchen.

In einer Kirche steht ein Schild, auf dem die Eltern des 14-jährigen Opfers zitiert werden. Foto.aussiedlerbote.de
In einer Kirche steht ein Schild, auf dem die Eltern des 14-jährigen Opfers zitiert werden. Foto.aussiedlerbote.de

Alb-Donau-Kreis - Ein Jahr nach Messerangriff: Mount Illkish auf dem Weg zum Frieden

Ein Jahr nach dem Messerangriff auf zwei Schülerinnen in Illekirchberg (Alb-Donau-Kreis) gedachten Anwohner, Freunde und Bekannte der Opfer. Am Dienstag trauerten Klassenkameraden gemeinsam mit anderen um das ermordete 14-jährige Mädchen in der St.-Sebastian-Kirche. Am 5. Dezember letzten Jahres wurde sie auf dem Weg zur Schule mit ihren Freunden von einem Mann mit einem Messer angegriffen. Das 14-jährige Mädchen starb und ihre 13-jährige Freundin wurde schwer verletzt. Ein 27-jähriger Mann, der aus Eritrea nach Deutschland kam, um Asyl zu beantragen, wurde für schuldig befunden.

Bei einem Gedenkgottesdienst am Dienstag sprachen die Klassenkameraden der Mädchen über ihre Trauer. Sie vermissten den 14-Jährigen – was auf der letzten Reise deutlich wurde. An der Gedenkfeier in der Kirche beteiligten sich die Illerkirchberg-Gemeinde, katholische und evangelische Kirchengemeinden, die Aleviten-Gemeinde und der Türkisch-Islamische Kulturverein Ditib Ulm.

Bürgermeister Markus Hausler (parteilos) erklärte, Frieden sei eine Dynamik und ein Weg. Illekichberg will nun den Weg zum Frieden beschreiten, im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Friedenszitate sollten auf Beschilderungen von Tatorten bis hin zu Burgen angebracht werden. Bald würde es mit einem Schild beginnen, auf dem die Eltern der Opfer zitiert werden: „Was bleibt, ist eine tiefe Sehnsucht nach Frieden in unseren Familien und Gemeinschaften.“

Anfang Juli verurteilte das Landgericht Ulm den Täter wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe. Das Gericht stellte außerdem fest, dass es sich um eine besonders schwere Straftat handelte, die eine vorzeitige Entlassung aus der Haft nach 15 Jahren oft nahezu unmöglich machte. Das Urteil war noch nicht rechtskräftig und die Beklagten waren unzufrieden und legten Berufung ein.

Anwälte der Familie des damals 13-Jährigen erklärten vor der Trauerfeier, dass die Ungewissheit Stress für die Familie auslöste. „Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass die Berufung ohne mündliche Verhandlung summarisch abgewiesen wird.“

Quelle: www.stern.de

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