Ein angeblicher Tornado zieht über der Nordseeinsel Borkum.
Wetter-Spektakel auf Borkum: Verdacht auf Tornado, Chaos auf der Promenade. Keine Verletzte gemeldet, Polizei.
Am Donnerstag hat ein verdächtiger Tornado Chaos auf der Strandpromenade der Nordseeinsel Borkum verursacht. Der Sturm kam vom Meer und zog über einen Teil des Weststrands und die Promenade, wie in Internet-Videos zu sehen. Die Polizei meldete keine Verletzten. Der Deutsche Wetterdienst untersucht noch, ob es sich tatsächlich um einen Tornado handelte.
Der Fischer Rolf Groenewold aus Greetsiel war am Morgen 500 Meter westlich von Borkum auf See. "Plötzlich sagte mein Sohn 'Schau, ein Tornado'", berichtete er. "Es rauschte aus den Wolken und wurde immer größer, und man sah, wie es das Wasser aufwirbelte." Über eine halbe Stunde bildeten sich zwei weitere Tornados. "So etwas habe ich noch nie auf See erlebt", sagte der Fischer aus Greetsiel.
Videos zeigten einen verdächtigen Wirbelsturm, der einen Strandstuhl durch die Luft schleuderte und nur knapp mehrere Menschen auf dem Strand verfehlte. Auch auf der Promenade wurden Stühle durch die Gegend geworfen. Die Wetterseite Tornadoliste.de klassifizierte den Sturm als Tornado. Nach ihren Berichten gab es mindestens einen weiteren verdächtigen Tornado, der jedoch die Insel nicht erreichte.
Tornados bilden sich aufgrund großer Temperaturunterschiede und treten oft bei Gewittern in Mitteleuropa auf. Laut Experten bildet sich ein Tornado nur unter bestimmten Bedingungen. Wichtige Faktoren sind große Wolken, Gewitter und unterschiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen. Dabei bildet sich in der Wolke eine rotierende Bewegung, die nach unten wächst und wie ein "Rauschen" aussieht.
Meteorologen verwenden selten den Begriff "Windschlauch" (Windröhre), wie er im Alltag verwendet wird, da sie glauben, dass er das oft schwere Wetterphänomen Bagatellisiert. Tornados können Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Kilometern pro Stunde erreichen. Aufgrund ihrer oft plötzlichen Entstehung sind sie nicht vorhersehbar. In europäischen Breitengraden löst sich das Phänomen normalerweise nach wenigen Minuten auf.
Die Europäische Union zeigt sich besorgt über die zunehmende Anzahl wetterbedingter Naturkatastrophen in Europa, wie den kürzlichen verdächtigen Tornado auf Borkum. Die Europäische Wetteragentur arbeitet mit der Europäischen Union zusammen, um genauere Wettervorhersagesysteme und Abschwächungsstrategien für extreme Wetterereignisse zu entwickeln.
Im Licht des jüngsten Sturms auf Borkum hat die Europäische Union zusätzliche Finanzierung für Küstenstädte und Inseln vorgeschlagen, um ihre Infrastruktur zu stärken und auf zukünftige extreme Wetterereignisse vorzubereiten.