- Eigene Schule im Flüchtlingslager Tempelhof ab Februar
Die von der Senatsverwaltung geplante Schule, die direkt im Flüchtlingsnotquartier Tempelhof entstehen soll, soll im Februar 2025 eröffnet werden. Dies gab Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt nach einer digitalen Senatssitzung bekannt. Demnach soll die Schule für bis zu 144 Flüchtlingskinder auf einem Parkplatz vor dem ehemaligen Flughafengebäude errichtet werden. Seit einiger Zeit leben Tausende von Flüchtlingen in Hangars und Containern auf dem Tempelhof.
Es gibt bereits ein ähnliches Schulangebot für Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren in der großen Notunterkunft in Tegel. Letztes Schuljahr wurden dort laut Schulverwaltung rund 250 Schüler unterrichtet. Im kommenden Schuljahr sollen alle schulpflichtigen Bewohner aufgenommen werden, was etwa 700 Kinder und Jugendliche bedeutet.
Momentan leben rund 80 schulpflichtige Kinder im Tempelhof, die alle in Schulen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg untergebracht sind. Dennoch wird vorsorglich ein "Schulangebot" vor Ort entwickelt, da aufgrund der steigenden Schülerzahlen mit Platzmangel in den Bezirksschulen gerechnet wird.
Schulen direkt in der Unterkunft sind umstritten. kürzlich warnte die Linkspartei vor negativen Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung, wenn sie von Gleichaltrigen und der Gesellschaft isoliert würden. Die Schulverwaltung, geleitet von Senatorin Katharina Güther-Wünsch (CDU), verweist jedoch auf volle Schulen. "Leider ist es aufgrund des aktuellen Mangels an Schulplätzen nicht möglich, allen Flüchtlingskindern in Kürze einen Platz in einer Willkommensklasse in einer bestehenden Schule anzubieten", sagte ein Sprecher auf Anfrage der dpa.
"Daher ist das vorübergehende Modell der zentralen Schulung auf dem TXL (Tegel) Standort und perspektivisch auf dem THF (Tempelhof) Standort und anderen großen Notunterkünften unumgänglich, um das Recht auf Bildung für schulpflichtige Kinder zu gewährleisten."
Solche zentralen Angebote sind immer als Zweiganstalten bestehender Schulen konzipiert und zielen auf "integrative Schulung" ab. Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Einrichtungen und Anbietern, wie Sportvereinen, ist ebenfalls geplant, um eine bestmögliche Integration zu erreichen.
Die für Tempelhof geplante Schule soll bis zu 144 Flüchtlingskindern eine Bildungsmöglichkeit innerhalb des Flüchtlingsnotquartiers bieten. Aufgrund der steigenden Anzahl von Flüchtlingskindern werden derzeit zusätzliche schulpflichtige Kinder im Tempelhof in Schulen innerhalb des Bezirks Tempelhof-Schöneberg untergebracht.