Der frühere Bundesverkehrsminister und spätere Dschungelcamp-Teilnehmer Günther Krause wurde wegen Insolvenz und versuchten Betrugs zu einer Haftstrafe von einem Jahr und 11 Monaten auf Bewährung verurteilt. Darüber hinaus ordnete das Landgericht Rostock am Mittwoch die Einziehung von mehr als 70.000 Euro an.
Das Gericht hielt es für erwiesen, dass Krause während des Insolvenzverfahrens Vermögenswerte verschwiegen und falsche Angaben gemacht hatte. Allein seine Einnahmen durch die Teilnahme an der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ erreichten einen sechsstelligen Betrag. Das gibt der 70-Jährige voll und ganz zu. Dies war eine Bedingung der vorgeschlagenen Vereinbarung, die das Gericht zu Beginn des Prozesses getroffen hatte und die den Strafrahmen enthielt, für den das Urteil vom Mittwoch gelten würde.
Klaus war Ostdeutschlands Chefunterhändler bei der Mitunterzeichnung des Wiedervereinigungsabkommens im Jahr 1990. Von 1991 bis 1993 fungierte er als Bundesverkehrsminister, trat aufgrund mehrerer Vorfälle zurück und verschuldete sich als Unternehmer hoch. Er ging mehrmals vor Gericht und wurde schließlich zu einer Geldstrafe und einer Bewährungsstrafe verurteilt. Nach Angaben seines Anwalts wurde er nie festgenommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.