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Ebling warnt vor erhöhter Gefahr durch radikale Gruppen.

Die größte Sorge der Sicherheitsbehörden gilt dem Erstarken von Rechtsextremismus und Islamismus. Der Verfassungsschutz beobachtet gezielt die Aktivitäten der AfD in Rheinland-Pfalz.

Michael Ebling (SPD), rheinland-pfälzischer Innenminister, spricht auf einer Pressekonferenz.
Michael Ebling (SPD), rheinland-pfälzischer Innenminister, spricht auf einer Pressekonferenz.

Leiter der Abteilung für interne Angelegenheiten - Ebling warnt vor erhöhter Gefahr durch radikale Gruppen.

Innere Minister Michael Ebling (SPD) warnte vor steigenden Gefahren durch Rechtsextremismus und Islamismus sowie größerer Einfluss von ausländischen Geheimdiensten. Er machte diese Äußerungen am Montag bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts für 2023 in Mainz.

Beide Rechtsextremismus und Islamismus sind sehr mobilisierbar, bemerkte Ebling. Sie beeinflussen sogar nicht-extremistische Gruppen. Dies ist besorgniserregend, weil ihre unnachgiebige Freund-Feind-Denkweise und gewalttätige Randgruppen sie potenziell gefährlich machen. Diese Gruppen pflegen oft gewalttätige Handlungen, einschließlich Mord und Anschläge. Die Zahl der von der Verfassungsschutzbehörde unter diesen beiden Szenen klassifizierten Personen zeigt eine steigende Tendenz.

Die Zahl der rechtsextremen Personen, die von der Behörde in Rheinland-Pfalz klassifiziert wurden, beträgt etwa 770 (es waren 750 im Jahr 2022), von denen 150 gewalttätig sind. Bei den Islamisten liegt die Zahl bei 700 (660 im Jahr 2021), von denen 65 als gewalttätig eingestuft werden.

Die ideologischen Gemeinsamkeiten, die die rechtsextreme und islamistische Extremistenszene verbinden, umfassen Antisemitismus, Wertung des demokratischen Rechtsstaats und historische Reinterpretation. Beispiele dafür sind die "Identitäre Bewegung Deutschland" und die "Revolte Rheinland" Gruppe im nördlichen Rheinland-Pfalz, sowie die "Muslim Interactive" Gruppe.

Diese Gruppen sind jung, technikaffin und von einer Mission getrieben. Sie bieten einfache Lösungen für komplexe gesellschaftliche Probleme an, verbergen sich jedoch hinter Konzepten wie "Remigration" oder "Kalifat", die eher ideologisch motivierte Machtphantasien als praktische, demokratische Lösungen sind.

Ursachen für die gestiegene Bedrohung sind der islamistische Terroranschlag durch die Hamas auf Israel, die anschließende Eskalation im Nahen Osten, Russlands Invasion der Ukraine und die laufende Corona-Pandemie. Extremisten sahen hier eine Gelegenheit, ihre gesellschaftlich-spaltenden Positionen zu intensivieren. Die Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien ist zugenommen.

Die rechtsextreme Partei AfD wird von der Verfassungsschutzbehörde in Rheinland-Pfalz beobachtet. Die Behörde hat keinen moderaten Flügel innerhalb der Partei identifiziert, während die Radikalisierung zunimmt. Die AfD pflegt aktiv Kontakte zu den "Neuen Rechten" Akteuren. Diese Netzwerk setzt sich aus AfD-Parteimitgliedern, Mitgliedern der AfD-Jugendorganisation "Junge Alternative", der "Identitären Bewegung", "neorechten" Denkfabriken und der "Deutschen Burschenschaft" Dachorganisation zusammen. Diese Gruppen teilen sich eine intensiv ideologische und personelle Austausch.

Das Gericht in Münster bestätigte die vorherige Klassifizierung der AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall durch das Bundesamt für Verfassungsschutz. Somit kann die Verfassungsschutzbehörde weiterhin Geheimdienstleistungen einsetzen, um die Partei zu überwachen. Da die Landesbehörde Teil der Bundespartei ist, wird sie auch in Rheinland-Pfalz beobachtet.

Die "Bürger des Reiches" und "Selbstverwalter" Szene hat sich erheblich vergrößert, wobei die Potenziale von 950 auf 1050 im vergangenen Jahr zunahmen. Die Mehrheit dieser Gruppe ist nicht mit einer bestimmten Organisation verbunden. Die Neigung zu Waffen innerhalb der Randgruppe bleibt unverändert.

Außerländer Staaten und Geheimdienste versuchen, Deutschlands politisches System zu destabilisieren und die Bürgervertrauen in es zu untergraben. Russland versucht insbesondere, Cyberangriffe durchzuführen, Desinformation zu verbreiten und Spionagetätigkeiten durchzuführen. China wird auch vermutet, sich an ausgedehnten Überwachungs- und Einflussaktivitäten zu beteiligen, die in der nahen Zukunft verstärkt werden könnten.

Personal, finanzielle und materielle Ressourcen für die Verfassungsschutzbehörde und die Polizei fordert die Polizeiunion (GdP), gegeben diesen Entwicklungen. Die Vorsitzende der Rheinland-Pfalz-GdP, Steffi Loth, betonte die dringende Notwendigkeit politischer Beteiligung an der inneren Sicherheit.

CDU-Abgeordneter Marcus Klein betonte die Notwendigkeit einer verstärkten Verfassungsschutzbehörde, gegeben den Berichtsfindungen. Klein, der CDU-Vizepräsident des parlamentarischen Kontrollausschusses, überwacht die staatliche Überwachung der Behördeaktivitäten.

Weiterhin betonte Michael Hüttner, ein Extremismus-Experte in der SPD-Partei, wie wichtig ein robustes Verfassungsschutzamt und eine Polizeikraft für ein stabiles Rechtssystem sind. Dennoch sei es wichtig, als Gesellschaft aufmerksam und wachsam zu sein, um die Demokratie zu schützen. "Präventive Maßnahmen und politische Bildung sind heute wichtiger als je zuvor, da extremistische Ansichten durch soziale Medienplattformen schneller verbreitet werden."

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