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DWD: Juli war zu nass, zu warm und trotzdem sonnig

Im Juli 2024 erlebte Deutschland gemischtes Wetter. Der Monat war wärmer, nasser und sonniger als in Vergleichsperioden. Die Sommer Tage warenestyle unfair in der Region verteilt.

Die Sonne scheint insgesamt 237 Stunden im Juli.
Die Sonne scheint insgesamt 237 Stunden im Juli.

- DWD: Juli war zu nass, zu warm und trotzdem sonnig

Gewitter, starker Regen und ausreichend Sonne an manchen Tagen: Laut einer ersten Auswertung des Wetterdienstes war das Juliwetter wechselhaft.

Die durchschnittliche Temperatur im gerade zu Ende gegangenen Monat lag bei 18,9 Grad Celsius, was 2,0 Grad über dem international gültigen Referenzzeitraum von 1961 bis 1990. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach Auswertung der Ergebnisse von etwa 2.000 Messstationen mit.

Die höchsten Werte könnten noch fallen

Bislang wurde in Bad Muskau (Sachsen) mit 34,8 Grad am 10. Juli der höchste Wert gemessen. Diesen Wert könnte man heute oder am Mittwoch noch überbieten, wie ein DWD-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Der DWD registrierte auch das kälteste Wert in Sachsen: Gegen Monatsende sanken die Temperaturen nachts deutlich ab - in Deutschneudorf-Brüderwiese an der Grenze zu Tschechien wurde am 30. Juli mit 3,8 Grad der bundesweite Tiefstwert gemessen.

Insgesamt gab es einen klaren Nordwest-Südost-Gradienten in der Anzahl der Sommertage mit mehr als 25 Grad. Während es im Norden und Nordwesten maximal zwei bis zehn Sommertage gab, waren es im Osten und Süden bis zu über 20.

Häufiger starker Regen und Gewitter

"Der Himmel hat im zweiten Sommermonat des Jahres oft seine Schleusen geöffnet", beschrieb der DWD dies. Mit 88 Litern pro Quadratmeter war es nasser als der Referenzzeitraum von 1961 bis 1990 (78 Liter pro Quadratmeter). Im Vergleich zum nasserem Zeitraum von 1991 bis 2020 (87 Liter pro Quadratmeter) war der Juli 2024 jedoch sehr durchschnittlich.

Der Nordwesten und Süden des Landes bekamen am meisten Regen, während im Südwesten und Osten nur an fünf bis zehn Tagen Regen fiel. Südlich der Donau fielen 150 bis 250 Liter pro Quadratmeter - die regenreichste Region in Deutschland bisher diesen Juli. Relativ trocken waren Nord-Sachsen, Teile von Mecklenburg-Vorpommern und der Südwesten mit 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter.

Der Regen kam oft in Form von Starkregen, manchmal mit Gewitter. Dies geschah zum Beispiel am 21. Juli in Steinfurt-Burgsteinfurt (Nordrhein-Westfalen) - mit fast 79 Litern wurde der höchste Tageswert erreicht.

Sonne zeigt sich öfter

Die Sonne schien im Juli im Durchschnitt 237 Stunden. Das waren deutlich mehr Sonnenstunden als im Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990 (211 Stunden). Wenn man den neueren Vergleichszeitraum von 1991 bis 2020 (226 Stunden) heranzieht, zeigt es nur einen leicht überdurchschnittlichen Wert. Die südöstliche Hälfte war klar bevorzugt, da sie 230 bis 260 Sonnenstunden hatte. Im nordwestlichen Halbteil gab es 200 bis 230 Sonnenstunden.

Laut DWD war Brandenburg mit 258 Sonnenstunden das sonnenreichste Bundesland (223 im Vergleichszeitraum). Es gab die wenigsten Sonnenstunden in Nordrhein-Westfalen, wo es rund 211 (Vergleichszeitraum: 187) Stunden geschienen hat.

Das Wetter bereitet Poolbetreibern Frust

Das "schaukelnde Wetter" bereitet den kommunalen Schwimmbadbetreibern noch keine große Freude. Im Juni lagen die Besucherzahlen manchmal nur bei der Hälfte von 2023, teilte ein Sprecher des Vereins kommunaler Unternehmen (VKU) mit. Es gab jedoch auch Zuwächse von bis zu über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Personalsituation ist weiterhin gespannt. Es kam sehr selten zu Zwischenfällen bezüglich Sicherheit und Gastverhalten - kein Schwimmbad musste aufgrund dessen schließen, wie der VKU-Sprecher mitteilte.

Das wechselhafte Juliwetter beinhaltete häufigen Starkregen und Gewitter, was es nasser machte als den Referenzzeitraum von 1961 bis 1990. Trotz des häufigen Regens waren die Sonnenstunden auch leicht über dem Durchschnitt, insbesondere in der südöstlichen Hälfte des Landes.

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