Sächsischer Energieminister Wolfram Günther (Grüne) sieht in der Photovoltaik Europas „strategische Achillesferse“ und fordert mehr Förderung für die Produktion von Solarmodulen. „China überschwemmt den europäischen Markt mit Solarmodulen, die weit unter den Produktionskosten verkauft werden. Das ist Dumping. Das gefährdet unsere Solarindustrie“, sagte er am Donnerstag in Dresden. Derzeit stammen 98 % der Komponenten aus Asien, 80 % davon aus China. Der Rotterdamer Hafen verfügt über Module mit einer Kapazität von 85 GW. „Zum Vergleich: 57 GW jährlicher EU-Modulzubau im Jahr 2022.“
„Die mittelsächsische Solarindustrie in Deutschland ist technologisch und forschungstechnisch führend. Sie steht jetzt am Anfang des Wachstums.“ „Der Massenmarkt ist für die Energiewende gerüstet. Wir müssen sehr aufpassen, dass diese Entwicklung jetzt nicht ins Stocken gerät“, sagte der Minister. Die drastischen Veränderungen, die die Solarbranche in den 2010er Jahren vorgenommen hat, können nicht wiederholt werden. „Wir wollen, dass unsere Solarbranche wächst. Wir wollen den Mehrwert der Energiewende hierher holen. Wir müssen auch die einseitige Abhängigkeit von chinesischen Solarmodulen loswerden. Das ist gefährlich. Das haben wir gesehen.“ Öl und Gas. Die Folgen eines einzigen Lieferanten.“
Günther zufolge „braucht Europa eine entschiedene Antwort auf das chinesische Dumping“. Hierzu werden derzeit Vorschläge erarbeitet. „Es geht um Substanz.“ Er sei froh, dass das Thema auch beim Kanzlertreffen und in Brüssel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Sprache komme. China überschwemmt den Markt nur vorübergehend. „Der Schaden für unsere Branche wird jedoch dauerhaft sein, da die Gefahr besteht, dass die Kapazität reduziert und die Produktion woanders hin verlagert wird. Es müssen jetzt geeignete Schritte unternommen werden, um die Solarindustrie durch die Dumping-Phase zu bringen. Es ist vorübergehende Hilfe erforderlich.“