Gesundheit - Drogenstudie: Jugendliche trinken weniger, rauchen weniger Marihuana
Einer Studie zufolge konsumieren Frankfurter Studierende weniger Alkohol, Zigaretten und Cannabis. Mehr als ein Drittel der 15- bis 18-Jährigen meidet legale und illegale Drogen gänzlich. Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne) sagte, die extremen Schwankungen im Jahr der Corona-Krise und im Jahr nach der Pandemie seien wieder abgeklungen. Der Konsum von Alkohol, Cannabis und Tabak verzeichnete während der COVID-19-Pandemie einen ungewöhnlich starken Rückgang und dann einen starken Anstieg. „Mittlerweile setzt sich der langjährige Trend fort, dass die meisten jungen Menschen weniger Suchtmittel konsumieren und viel auf ihre Gesundheit achten.“
Diese Angaben beziehen sich auf die repräsentative Studie „Monitoring System Drug Trends“, die seit 2002 jährlich von Wissenschaftlern des Zentrums für Arzneimittelforschung der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt wird.
Infolgedessen gaben 46 % der jungen Menschen an, in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert zu haben. 31 % waren in diesem Zeitraum mindestens einmal betrunken. „Das ist der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Umfrage“, hieß es. Lediglich während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 ging der Konsum zurück.
Auch der Konsum klassischer Zigaretten, Shishas und vieler illegaler Substanzen wie Ecstasy, Speed oder Kokain konnte deutlich reduziert werden. „In dieser Umfrage haben wir festgestellt, dass die Lebenszeitprävalenz so niedrig ist wie nie zuvor“, sagte Artur Schroers, Leiter der Pharmaabteilung.
Es besteht eine Nachfrage nach Produkten wie E-Zigaretten und Tabakerhitzern. Untersuchungen zeigen, dass 27 % der jungen Menschen in den letzten 30 Tagen elektronische Produkte verwendet haben, wobei 9 % der Befragten täglich dampfen. Beliebte Neuzugänge sind sogenannte Kaubeutel und Nikotinbeutel, kleine Beutel, die unter der Oberlippe platziert werden. Die Umfrage ergab, dass 15 % der Befragten diese Beutel, die häufig Nikotin enthalten, ausprobiert hatten. Darüber hinaus ist Lachgas nach wie vor weit verbreitet. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Konsumerlebnis erneut verbessert, und zwar von 13 % auf 17 %.
Gleichzeitig stellten Wissenschaftler auch einen Anstieg psychischer Probleme fest: 26 % der 15- bis 18-Jährigen gaben an, in den vergangenen 12 Monaten unter schwerwiegenden psychischen Problemen gelitten zu haben (2021: 24 %). „Das ist mehr als je zuvor“, hieß es. Am häufigsten wurden depressive Verstimmung und Depression genannt.
Die Befragung wurde von November 2022 bis Februar 2023 an Frankfurter Schulen durchgeführt, insgesamt nahmen 1.446 Jugendliche teil. „Die Ergebnisse sind daher repräsentativ. Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten sind die Unterschiede recht gering“, sagte das Zentrum für Arzneimittelforschung.
Jährlicher Drogenbericht der Stadt Frankfurt
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Quelle: www.stern.de