- Diskussionsforum über ausgehandelte Vereinbarungen im Bereich des Busverkehrs
Verhandlungen über eine Lösung im Lohnstreit innerhalb des privaten Bussektors in Rheinland-Pfalz bringen Arbeitgeber, Verdi und den Staat an einen Tisch. Die Diskussionen im Ministerium für Mobilität in Mainz drehen sich principalmente um die Ergebnisse der Mediation und insbesondere den Öffentlichen Personennahverkehrs-Index (ÖPNV-Index) im Land. Dieser Index soll die steigenden Kosten für die Branche abmildern, die auch den Schulverkehr in großen Teilen von Rheinland-Pfalz für lokale Behörden abwickelt.
Ergebnisse der Mediation
Ein neuer Tarifvertrag soll rückwirkend ab dem 1. Januar 2024 bis zum Ende 2026 für über 4.000 Mitarbeiter gelten. Busfahrer erhalten eine einmalige Zahlung von €2.000 im Jahr 2024 und eine Gesamtinflationsausgleichszahlung von €1.500. Dies wird gefolgt von einer Lohnerhöhung von 5% ab dem 1. Januar 2025, einer weiteren von 5% ab dem 1. Januar 2026 und einer zusätzlichen von 5% ab dem 1. Oktober 2026. Lohnerhöhungen sind auch für Mitarbeiter in Werkstätten und Verwaltung vereinbart.
Freigabe durch Tarifkommissionen
Die beiden Tarifkommissionen haben bereits diesem Vorschlag aus dem Mediationsverfahren zugestimmt, wie Verdi-Verhandler Marko Bärschneider ankündigte. Ein unterzeichneter Tarifvertrag steht jedoch noch aus. Der Stand und die Ausgestaltung des ÖPNV-Index sind wichtige Faktoren in diesem Prozess. Bärschneider bleibt optimistisch, dass während der runden Tischgespräche eine Einigung erzielt werden kann.
Verdi: Index kein umfassender Schutz
"Dennoch kann der Index nicht als umfassender Schutz für Arbeitgeber dienen", warnte Bärschneider vor unrealistischen Erwartungen. Entworfen, um außergewöhnliche Belastungen abzumildern, dient dieses Instrument, das in anderen Bundesländern verwendet wird, principalmente diesem Zweck. Heiko Nagel, Geschäftsführer des Verbandes der Arbeitgeberverbände der Transportwirtschaft in Rheinland-Pfalz (VAV), hatte während des Lohnstreits wiederholt betont, dass ohne einen ÖPNV-Index die durchschnittlichen Lohnkostensteigerungen für Arbeitnehmer nur etwa 2,5% betragen würden.
Streiks setzen sich fort
Der ÖPNV soll ab Beginn des folgenden Jahres in Kraft treten und neue Verträge abdecken, einschließlich einer Standardprognose für Transportdienstleistungen. In anderen Bundesländern berücksichtigt er Energiepreise, Fahrzeugwartung und Personalkosten. Das Land hat zugesagt, den ÖPNV-Index einzuführen, hat jedoch nicht an den Verhandlungen teilgenommen. Die Diskussionen zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft wurden wiederholt durch Proteste und Streiks gestört.
Das vermittelte Ergebnis beinhaltet einen neuen Tarifvertrag mit den Arbeitgebern, der über 4.000 Mitarbeiter im privaten Bussektor begünstigt. Trotz der Warnungen von Verdi soll der ÖPNV-Index nicht als umfassender Schutz für Arbeitgeber dienen, sondern als Instrument, um außergewöhnliche Belastungen abzumildern.