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Digitale Industrien: Wachstum und Schaffung von Arbeitsplätzen

Bitkom
Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom, bei einer Pressekonferenz.

Deutschlands Digitalwirtschaft wird auch in diesem Jahr wieder deutlich wachsen und erstmals die 200-Milliarden-Euro-Umsatzgrenze überschreiten. Das ist das Ergebnis einer Wirtschaftsprognose für 2023, die der Digitalverband Bitkom am Dienstag in Berlin veröffentlicht hat. Berechnungen zufolge soll der deutsche Markt für Informationstechnik (IT), Telekommunikation und Unterhaltungselektronik um 3,8 Prozent auf 203,4 Milliarden Euro wachsen.

Achim Berg, Präsident des Bitkom, sagte, dass die Treiber der Energiebranche in der digitalen Ökonomie kaum eine Rolle spielen. In der ICT-Branche sind die Preise weitgehend stabil geblieben, teilweise sogar gesunken. Der Bitkom-Ifo-Digitalindex zur Geschäftsstimmung in der Branche ist nach der russischen Offensive in der Ukraine eingebrochen. Bis Ende des Jahres hatte sich der Index jedoch wieder erholt.

Digitalisierung für Resilienz

“Digitalisierung ist die Antwort auf die vielfältigen Krisen unserer Zeit”, sagt Berg. Die Digitalisierung macht Volkswirtschaften widerstandsfähiger, hilft bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimaschutz und erleichtert das Leben der Menschen.

Das Wachstum der digitalen Wirtschaft spiegelt sich auch in der Zahl der Beschäftigten wider. Bis Ende 2023 werden laut Bitkom-Prognose 1,35 Millionen Menschen in diesem Wirtschaftszweig arbeiten, das sind 3,4 % mehr als im Vorjahr.

Die Informationstechnologie wird der am schnellsten wachsende Bereich der Branche sein: Laut aktueller Prognose wird die IT bis 2023 einen Umsatz von 126,4 Mrd. € erwirtschaften, ein Plus von 6,3 % gegenüber dem Vorjahr. Vor allem der Softwareverkauf boomt. Dabei rechnet der Verband mit einem Wachstum von 9,3 % auf 38,8 Mrd. Euro. Das Hardware-Segment soll um 5,3 Prozent auf 39,7 Milliarden Euro wachsen, unter anderem getrieben durch höhere Ausgaben für Wearables wie Smartwatches oder Fitnesstracker, die um 15,3 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro stiegen. Dagegen gingen die Verkäufe klassischer PCs leicht zurück, da sich die Unternehmen besonders mit neuen Geräten eindeckten und die Nachfrage während der Corona-Krise gesättigt war.

Zulieferer der Unterhaltungselektronik stehen vor den größten Herausforderungen in der digitalen Wirtschaft. Bitkom rechnet hier mit einem Minus von 7,3 %, auch aufgrund einer geringeren Nachfrage nach TV-Geräten. „Die hohe Inflation und die wirtschaftliche Unsicherheit haben das Geschäft mit Unterhaltungselektronik besonders hart getroffen“, sagte Berger. „Viele legen hier ihr Geld zusammen und vermeiden vor allem große Anschaffungen.“

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