In Rheinland-Pfalz müssen Bewohner von Pflegeheimen mehr aus eigener Tasche zahlen. Am 1. Januar kostete das erste Jahr zu Hause durchschnittlich 2.447 €. Trotz des neuen Leistungszuschlags sind es 227 Euro mehr als vor einem Jahr, so die aktuelle Einschätzung des Verbands der Alternativkrankenkassen. Die Einschätzung liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Der bundesweite Durchschnittsbetrag startete mit 2411 Euro pro Monat ins Jahr – 278 Euro mehr als Anfang 2022. Grund dafür sind laut Verband zunächst die gestiegenen Verpflegungs- und Personalkosten aufgrund der nun geltenden Zollzahlungspflichten.
Der Entlastungszuschlag steigt bei längeren Aufenthalten zu Hause und dämpft dann stärker die Kostensteigerungen. Selbst mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Lebensjahr zu Hause ist die Zuzahlung in Rheinland-Pfalz mittlerweile auf 1770 Euro pro Monat gestiegen. Das sind 128 € mehr als am 1. Januar 2022. Ohne den Zuschlag beträgt der durchschnittliche Selbstbehalt für einen pflegebedürftigen Einwohner in Rheinland-Pfalz jetzt 2.499 Euro, das sind 235 Euro mehr als am 1. Januar 2022.
Einerseits ist in der Gesamtsumme der Eigenbeitrag für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Anders als die Krankenkasse übernimmt die Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten. Für die Bewohner fallen außerdem die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in Einrichtungen an.
Seit Anfang 2022 gibt es neben der Leistung der Pflegekasse einen Leistungszuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Die individuellen Beiträge zur häuslichen Pflege sanken im ersten Jahr um 5 %, im zweiten Jahr um 25 %, im dritten Jahr um 45 % und im vierten Jahr um 70 %.
Für die informationsgestützte Analyse wurden die Ausgleichsvereinbarungen zwischen den Landespflegekassen und den Pflegeheimen ausgewertet. Die Daten beziehen sich auf Bewohner der Pflegestufen 2 bis 5.