Die Zahl der Schulversagen aufgrund von Krankheiten bei Kindern steigt spürbar an.
Es wurde entdeckt, dass Kindergartentätige durchschnittlich mehr als 30 kranke Tage pro Jahr nehmen, was einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Krankheitstage in allen Berufen zwischen 2021 und 2023 entspricht. Psychische Probleme waren unter diesen Arbeitern auffällig häufig. Experten äußern Bedenken bezüglich der Schwierigkeit, angemessene Pflege zu gewährleisten, und fordern eine Zusammenarbeit von Bund und Ländern, um eine Lösung zu finden.
Als Folge der hohen Krankheitsraten sind viele Kindergärten in Deutschland in einen "negativen Kreislauf" geraten, warnt Anette Stein, Expertin der Bertelsmann Stiftung. Dieser Kreislauf verschärft sich, je mehr Fachkräfte gehen und die verbleibenden Mitarbeiter eine höhere Arbeitsbelastung haben. Hochwertige frühkindliche Bildung und Betreuung wird in vielen Bereichen schwierig. Ein Bundes-Landes-Gesetz ist erforderlich, um die temporäre Vertretung durch qualifiziertes Personal bei Abwesenheit zu regeln.
Die Stiftung analysierte Daten von Krankenkassen und ergab, dass psychische Erkrankungen im Kindergartenbereich seit 2021 dramatisch zugenommen haben und den Durchschnitt aller Berufe deutlich übertreffen. Letztes Jahr waren psychische Gründe der zweithäufigste Grund für Krankheitstage bei Kindergärtnerinnen und -pflegern, hinter Infektionen der Atemwege.
Laut der Analyse lag die Krankheitsquote – das Verhältnis von Krankheitstagen zu allen geplanten Arbeitstagen – im Kindergartenbereich 2023 bei etwa 8 Prozent, deutlich höher als der branchenweite Durchschnitt von etwa 6 Prozent.
Über 97.000 Vollzeitmitarbeiter für Vertretungen benötigt
Die Stiftung und das Expertenforum, eine Koalition von Kindergärtnerinnen und -pflegern und Experten, fordern ein zuverlässiges Vertretungssystem. Bund und Länder müssen zusammenarbeiten, um gemeinsame Standards für die Vertretung durch qualifiziertes Personal bei Abwesenheit zu schaffen. Um die derzeitige Anzahl von Fehltagen zu ersetzen, würden landesweit etwa 97.000 Vollzeitmitarbeiter benötigt.
Allerdings könnte in Ostdeutschland durch die Abordnung von pädagogischen Fachkräften zur Vertretung von Abwesenden Entlastung geschaffen werden, da die Kinderanzahl in Kindergärten sinkt, schlagen die Stiftung und das Expertenforum vor. In diesen Fällen sollten die Bundesländer die notwendige Gesetzgebung schaffen, um die Beschäftigung dieser Fachkräfte zu erhalten.
Andererseits raten die Stiftung und das Expertenforum davon ab, in Personalmangelregionen das Personalverhältnis durch unzureichend qualifizierte Mitarbeiter aufzublähen. Dies ist insbesondere in westlichen Bundesländern von Bedeutung, wo der Einfluss dieser Problematik stetig zunimmt.
Angesichts der hohen Krankheitsraten unter Kindergärtnerinnen und -pflegern und der damit verbundenen Herausforderungen bei der Bereitstellung von hochwertigen Kindertagesstätten ist ein zuverlässiges Vertretungssystem dringend erforderlich. Bund und Länder sollten zusammenarbeiten, um standardisierte Verfahren für die temporäre Vertretung von Abwesenden durch qualifiziertes Personal zu schaffen.