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Die Weinüberwachung findet vor allem an der Flasche Mängel

Sechs der 13 Weinanbaugebiete Deutschlands befinden sich in Rheinland-Pfalz. Sie produzieren etwa zwei Drittel des deutschen Weins, wodurch die Weinüberwachung im Land besonders wichtig ist.

Das Staatsprüfungsamt fand Genwertverletzungen oder den Zusatz von Aromen oder Wasser in 57 Proben.
Das Staatsprüfungsamt fand Genwertverletzungen oder den Zusatz von Aromen oder Wasser in 57 Proben.

- Die Weinüberwachung findet vor allem an der Flasche Mängel

Flaschen mit Etikettierungsfehlern, einige "ernste Verstöße" gegen das Weinrecht, aber nichts Gesundheitsgefährdendes: Das ist das Ergebnis der Weinüberwachung in Rheinland-Pfalz für das Jahr 2023. Die Experten des Landesuntersuchungsamts (LUA) haben über 3.730 Proben nach rund 4.130 Kontrollen untersucht, wie die Behörde in Koblenz mitteilte. Das waren etwas weniger als im Vorjahr.

Die meisten Beanstandungen betrafen den angegebenen Alkoholgehalt, Rebsorten, Geschmacksbeschreibungen wie trocken oder halbtrocken oder unzureichende Angaben zu allergieauslösenden Stoffen wie Schwefeldioxid.

Die Weinüberwachung deckt auch Betrug und Täuschung auf

"Aber das LUA deckt auch immer wieder schwerwiegende Täuschungen und tatsächlichen Betrug auf, bei denen eine vorsätzliche Handlung angenommen werden muss", heißt es in der Mitteilung. So wurden 57 Proben (1,5 Prozent) einheimischer und ausländischer Weine aufgrund von Grenzwertüberschreitungen oder "unbefugten Behandlungen" wie dem verbotenen Hinzufügen von künstlichen Aromen oder Wasser festgestellt. Das liegt etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Rheinland-Pfalz ist das größte Bundesland für Weinbau, weshalb die Überwachung eine besondere Bedeutung hat, so das LUA. Das Ziel der Kontrollen ist es, "die ehrlichen Winzer und Weinbaubetriebe vor den schwarzen Schafen der Branche zu schützen".

Das Weinjahr 2023 war alles andere als einfach

Die Winzer mussten sich im Jahr 2023 mit extremen Wetterbedingungen auseinandersetzen. "Ein nasser Frühling führte zu Mehltaubefall, dann kam ein sehr trockener und warmer, langer Sommer - Temperaturen von 30 Grad waren noch Anfang September vorherrschend", erinnert sich das LUA. Diese Wetterbedingungen kombiniert mit Regen kurz vor der Ernte führten zu schnellem Verfaulen bei frühreifenden Sorten wie Burgundern.

Die Fruchtfliege betraf auch rote Rebsorten. Die Ernte begann früher als erwartet und war ungewöhnlich kurz. Für die Winzer hatte das Wetter negative Folgen: "Parzellen wurden bereits im Herbst abgelehnt und nicht weiterverarbeitet."

Trotz der zahlreichen untersuchten Lebensmittel enthielten nur wenige Weinproben Grenzwertüberschreitungen oder unbefugte Behandlungen. Das Landesuntersuchungsamt setzt weiterhin darauf, ehrliche Weinproduzenten vor betrügerischen Wettbewerbern zu schützen.

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