Die Versorgung schwerkranker Kinder verschlechtert sich
Unterbesetzung, Bettenmangel, steigende Infektionen, Unterfinanzierung – Kinderärzte schlagen angesichts des anhaltenden Drucks auf Kinderintensivstationen Alarm. Die Situation in der Versorgung schwer erkrankter Kinder in Deutschland verschlechtere sich weiterhin deutlich, teilte die Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Donnerstag auf dem 23. Divi-Kongress der Notfall- und Intensivmediziner in Hamburg mit. Derzeit steigt die Zahl der mit dem Virus infizierten Kinder in Notaufnahmen und Intensivstationen langsam an, doch der Schein kann täuschen.
Personalmangel ist Hauptgrund für Bettenschließungen
Im vergangenen Winter erkrankte das RS-Virus bei vielen Kindern und die Krankenhäuser waren überfüllt. Viele pädiatrische Intensivstationen sind überlastet, schwerkranke Kinder müssen in andere, Hunderte Kilometer entfernte Kliniken geschickt werden. Eltern und Kinder warten manchmal stundenlang in der Notaufnahme.
Ein stellvertretender Sprecher der Abteilung für pädiatrische Intensiv- und Notfallversorgung von Divi sagte, die den ganzen Winter über geplanten Operationen seien abgesagt worden und Patienten aus anderen Kliniken könnten nicht aufgenommen werden oder müssten in andere Krankenhäuser verlegt werden, was einen hohen organisatorischen Aufwand erfordere. „, sagte Alan Heimberg. Auch die Behandlung verzögerte sich wegen Personalmangels.“ „Unser Hauptproblem ist der Mangel an Pflegepersonal.“ „Das ist der Hauptgrund für Bettenschließungen.“
Arzt: Auch diesen Winter wird es eine Infektionswelle geben
Der designierte Divi-Präsident Florian Hoffmann betonte auf einer Pressekonferenz, dass Unzufriedenheit und Bettenmangel allgegenwärtig seien. Darüber hinaus gibt es im Winter Spitzen. Letzten Winter kam die Welle früh, dieses Jahr scheint sich alles etwas zu verzögern. „Aber wir wussten definitiv, dass diese Infektionswellen kommen würden. Sie kommen auch dieses Jahr.“ Hofmann hat sich öffentlich für Impfkampagnen gegen RSV ausgesprochen, um die Zahl der Infektionen zu senken.
Ein flexibleres Arbeitszeitmodell in der Pflege?
Um Patienten mit immer weniger Personal versorgen zu können, müssten auch flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine bessere Bezahlung in Betracht gezogen werden, sagte Hoffman. Auch Kinderkrankenhäuser brauchen mehr Mittel. Die zusätzlichen 300 Millionen Euro, die der Bund für Kinderkrankenhäuser in den Jahren 2023 und 2024 bereitstellt, seien „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“.
Divi forderte außerdem die Einrichtung einer Telemedizin-Einrichtung in der pädiatrischen Notfallmedizin, die Einrichtung eines speziellen Kindertransportteams und die Einrichtung eines überregionalen Koordinierungszentrums für pädiatrische Intensivtransporte. Darüber hinaus müsse das Zentrum für Intensivmedizin um die Kindermedizin erweitert werden, sagte Sebastian Brenner, Kinderarztvertreter im Divi-Vorstand.
Quelle: www.dpa.com