- Die unvergessliche Vergangenheit - "Jona - Vergiss mich nicht"
Jonas (Felix Maritaud) ist 33, lebt in der südlichen französischen Stadt Toulon und arbeitet als Krankenhaushelfer. Er ist recht beliebt. In seiner Freizeit wird er von einem Sexdate zum nächsten chauffiert und verursacht oft Ärger in schwulen Clubs nachts. Als ihn sein Ex-Freund mit harten Worten aus der Wohnung wirft, rast er ziellos auf seinem Motorrad durch die Straßen. Er kann nicht loslassen, was ihm vor 18 Jahren, im Jahr 1997, passiert ist.
Das ist das Thema des französischen Dramas "Jonas - Vergiss mich nicht" aus dem Jahr 2018, das diesen Donnerstag (15.8.) um 23:45 Uhr auf dem rbb zu sehen ist. Der Film ist Teil der "rbb QUEER"-Reihe, die in diesem Jahr ihr siebtes Jahr feiert - dieses Mal präsentieren auch der BR und WDR einige Filme jenseits der heteronormativen Norm.
Ein Kuss unter Teenagern
Als schüchterner 15-Jähriger (Nicolas Bauwens) mit wenigen Freunden traf Jonas auf Nathan (Tommy-Lee Baik), einen rebellischen Jungen mit einer großen Narbe auf der linken Wange, den er pretty cool fand. Er setzte sich einfach nach den Sommerferien in der 9. Klasse neben ihn - und küsste ihn bald darauf. Der ältere Nathan wirkte viel reifer und mutiger, er hatte einen Joint geraucht und war generell gut gelaunt.
Regisseur und Autor Christophe Charrier (43, "Der Patient", "Zweifel") zeigt in seinem Drama (das recht gut synchronisiert ist) eine emotional doch schicksalhafte Liebesgeschichte. Wir sehen die vorsichtige Annäherung der beiden Jungs, die schnell unzertrennlich werden, das wissende Verhalten ihrer Eltern, aber auch die Mobbingversuche anderer Mitschüler, die Jonas sichtbar treffen.
Der graue Game Boy
Charrier verwendet überraschende und passende Flashbacks, bei denen ein grauer Game Boy keine unwichtige Rolle spielt. Schließlich taucht Nathans Familie wieder auf.
Felix Maritaud (31, "120 BPM", "Solo") und Nicolas Bauwens (21, "Lobet den Herrn") teilen sich die Rolle des Jonas, die sie beide unglaublich charmant und überzeugend spielen. Zusammen treiben sie die gesamte Geschichte auf eine schicksalhafte Nacht zu - in der sie sich in einen Fremden verlieben, Jonas in Panik gerät und die beiden sich für immer verlieren.
Während Nathans Schicksal unklar bleibt, wird Jonas ihn nie vergessen. Aber jetzt kann er endlich seiner bisher unterdrückten Vergangenheit ins Auge blicken, um in Zukunft ein ehrlicheres Leben zu führen.
Die Medien haben "Jonas - Vergiss mich nicht" für seine emotionale Tiefe und überzeugenden Darstellungen gelobt, viele Kritiker betonen die starke Darstellung des Protagonisten in seinem Kampf mit der Vergangenheit. Der Film hat mit seiner Exploration junger Liebe und den Herausforderungen, denen LGBTQ+-Individuen gegenüberstehen, bei Zuschauern Resonanz gefunden und Diskussionen auf Social Media und in verschiedenen Foren ausgelöst.